Predigthilfe zum 27. Januar – Internationaler Holocaust-Gedenktag
Predigthilfe 2024
Zugleich engagieren sich Menschen für die Erinnerung und juristische Aufarbeitung der Verbrechen, die teils bis heute in Deutschland nicht verfolgt worden sind. Es sind gerade diese Orte und Verbrechen, die in Deutschland immer noch wenig bekannt sind oder lange Zeit hinter dem Mythos der »sauberen Wehrmacht« verdrängt wurden. An mehreren dieser Orten haben sich auch Freiwillige und Sommerlager-Gruppen von ASF engagiert: Sie bauten zerstörte Kirchen und Schulen wieder auf, pflegen Gedenkstätten und begegnen Zeitzeug*innen und ihren Nachkommen in den Orten.
Die biblischen Texte für diesen 27. Januar stellen uns Fragen nach dem Umgang mit Verrat und Gleichgültigkeit, nach dem Verdrängen, nach der Trauer und der Bearbeitung von Schuld. So wie der dreifache Hahnenschrei von Petrus‘ Verrat und Schuld zeugt, mahnten die Ruinen der niedergebrannten und geplünderten Dörfer und Städte und die immer noch offenen Wunden der von der Gewalt getroffenen Familien an die unbearbeitete Schuld so vieler in Deutschland.
Lisa Neuhaus und Gabriele Scherle stellen uns eine Liturgie für einen Gottesdienst am 27. Januar oder für den darauffolgenden Sonntag vor. In seiner Predigt erzählt Matthias Loerbroks die Geschichte von der Verleugnung des Petrus (Lk 22,54 ff.) und setzt sie in Beziehung zur Verleugnung der Christ*innen und Kirchen gegenüber Jüdinnen*Juden. Für unseren Epistel-Text haben wir die klaren wie bedachten Worte, die Annette Kurschus nach den Terroranschlägen vom 7. Oktober gegen Israel fand, ausgewählt.
AFS-Blog

10 Perspektiven: Sinti* über Auschwitz, Widerstand und Selbstbehauptung in der Gegenwart
