Freiwilligendienst in Deutschland – Bewerber*innen aus anderen Ländern
Du möchtest dich für Verständigung, Vielfalt und Solidarität einsetzen und im Ausland Erfahrung sammeln? Mit ASF kannst du dich für ein Jahr freiwillig engagieren – gemeinsam als Teil einer internationalen Freiwilligen-Gruppe. Die Freiwilligen kommen aus verschiedenen Ländern Europas, Israel und den USA. Sie arbeiten in mehreren deutschen Städten in Gedenkstätten und Kulturzentren, sie besuchen ältere Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden und unterstützen Menschen mit Behinderungen oder Geflüchtete. Der Dienst beginnt in jedem Jahr Anfang September. Für einen Freiwilligendienst, der September 2025 beginnt, sind Bewerbungen möglich.
Was ist ein Freiwilligendienst?
Im Zentrum des Freiwilligendienstes steht dein Engagement bei den Menschen vor Ort. Du engagierst dich #mitASF für ein Jahr bei unseren Partnerorganisationen. Der freiwillige Einsatz, neue Erfahrungen und viele Begegnungen machen einen Freiwilligendienst aus.
In einem Freiwilligendienst engagierst du dich für ein Jahr mit ASF bei einer oder zwei Partnerorganisationen in Deutschland. Du hast eine feste Freiwilligenstelle, auf der du dich an fünf Wochentagen in Vollzeit engagierst. Zum Beispiel begleitest du NS-Verfolgte, unterstützt Menschen mit Behinderungen oder du arbeitest in einer Gedenkstätte mit.
In einem Freiwilligendienst geht es um mehr als nur um die Arbeit: Du lernst gemeinsam mit einer internationalen Gruppe von Mitfreiwilligen in Seminaren das Land, seine Menschen, die Sprache und Geschichte kennen. Gemeinsam tauscht ihr euch über eure Erfahrungen in vier ASF-Seminaren aus und bereitet euch am Anfang des Freiwilligenjahres darauf vor.
ASF wurde nach dem Zweiten Weltkrieg und der Shoah gegründet, als Zeichen der Umkehr und einer konkreten Solidarität mit den Menschen und Ländern, die die beispiellosen NS-Verbrechen erleiden mussten. ASF erinnert an die Verfolgten und tritt aktuellen Formen von Antisemitismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit und Ausgrenzung von Minderheiten entgegen.
ASF begleitet und unterstützt dich vor und während deines Auslandsjahres. Im Land gibt es eine feste ASF-Ansprechpartnerin. Mit unseren Partnerorganisationen kooperieren wir eng und meist seit vielen Jahren. Auch am Arbeitsplatz gibt es für dich feste Ansprechpartner*innen. Die gute Vorbereitung und Begleitung durch dieses Jahr und vielseitige Seminare sind uns sehr wichtig und zeichnen einen ASF-Freiwilligendienst aus. Deshalb: #MitASF.
Wir suchen Freiwillige, die politisch und geschichtlich interessiert sind und die mit Herz und Verstand bei unseren Partnerorganisationen mitarbeiten.
Was machen Freiwillige?
Unsere Freiwilligenstellen in diesem Arbeitsbereich befinden sich in Gedenkstätten und Museen, in Archiven und bei lokalen Bildungsinstitutionen. Dein Schwerpunkt liegt entweder auf Bildungsarbeit oder auf Archivarbeit. In jedem Fall gibt es einen großen Anteil an Büroarbeit.
Fast alle Stellen in diesem Bereich drehen sich um die Erinnerung an die deutschen Verbrechen im Nationalsozialismus. Du trägst dazu bei, der Opfer und Leidtragenden der NS-Verbrechen zu gedenken und Täterstrukturen aufzuklären. Du reflektierst Kontinuitäten von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus, die bis in unsere Gegenwart reichen.
Du gibst z.B. Führungen für Schulklassen in einer Gedenkstätte. Du gestaltest Seminare und Workshops mit oder machst Recherchen. Du hilfst bei der Gestaltung einer neuen Ausstellung in einem Museum, oder bei der Organisation einer Gedenkfeier. In Forschungseinrichtungen scannst du z.B. wertvolle alte Dokumente und katalogisierst Archivbestände in einer Datenbank.
An vielen dieser Orte begegnest du Überlebenden der NS-Verfolgung oder ihren Nachkommen. Du lernst berührende Geschichten über das Überleben in der Verfolgung und nach der Befreiung kennen.
Für die Mitarbeit in diesem Tätigkeitsfeld brauchst du Interesse an geschichtlichen Themen, Ausdauer und Geduld. Der größte Teil der Arbeit findet im Büro am Computer statt. Für die Begleitung von Besucher*innen und Gruppen solltest du Lust auf pädagogische Arbeit haben und vor Gruppen reden können. Ganz anders in Archiven und Forschungsstellen: hier brauchst du vor allem viel Ruhe und Geduld und Spaß an der Arbeit in Datenbanken oder am Scanner.
Einige unserer Stellen in der historischen Bildung befinden sich an Orten ehemaliger Konzentrations- oder Vernichtungslager. Die tägliche Mitarbeit und Konfrontation mit diesen Orten kann psychisch belastend sein. Du solltest Strategien haben, um nach Feierabend Abstand zu finden.
Interessierst du dich für gesellschaftspolitische Themen und für interkulturelle Fragen? Dann kann eine Stelle in diesem Bereich für dich spannend sein.
Unsere Stellen der politischen Bildung gehören zu Bildungsvereinen oder zu politischen Initiativen. Sie machen Lobbyarbeit für marginalisierte Gruppen oder Recherchen über Menschenrechtsverletzungen. Sie bieten vielfältige Bildungs- und Begegnungsprogramme an, z.B. Fortbildungen zur Stärkung der Demokratie.
Du arbeitest hier vor allem im Büro am Computer. Du hilfst bei Recherchen und bei der Zusammenstellung und Veröffentlichung von Informationen, z.B. über Rechtsextremismus, Rassismus oder Antisemitismus. Du machst mit bei Übersetzungen oder bei der Pflege der Social Media und Webseiten. Du unterstützt die Vorbereitung und Durchführung von Bildungsangeboten oder du betreust Infostände bei Veranstaltungen.
Für diese Stellen solltest du Freude an der täglichen Büroarbeit am Computer haben. Du brauchst viel Selbständigkeit und Eigeninitiative und je nach Stelle auch Lust auf die pädagogische Arbeit mit Gruppen.
In diesem Tätigkeitfeld unterstützt du Menschen mit Behinderungen bei ihrer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und in ihrem Alltag. Du lernst vielfältige Lebensrealitäten und Menschen mit großem Mut und voller Lebensfreude kennen. Du setzt dich dafür ein, dass sie als gleichwertige Mitmenschen wahrgenommen und geachtet werden.
Du unterstützt Menschen mit Behinderungen z.B. in ihren Wohnungen, in Wohneinrichtungen oder in Tageseinrichtungen. Du machst mit bei ihrer Freizeitgestaltung zu Hause oder bei ihrer Arbeit in Werkstätten. Du bietest Freizeitaktivitäten für Gruppen an, z.B. Musik, Sport oder Spiele. Ihr unternehmt gemeinsame Ausflüge oder Freizeitfahrten.
Menschen mit Behinderungen können körperlich oder geistig durch ihre Umwelt behindert werden. Manche Menschen haben eine eigene Sprache und Kultur, z.B. gehörlose Menschen. Menschen mit Behinderungen werden noch immer benachteiligt und diskriminiert und kämpfen um ihre Teilhabe.
In den meisten unserer Stellen geht es um soziale Kontakte und Kommunikation. Manchmal leisten Freiwillige Unterstützung auch bei einfachen pflegerischen Aufgaben.
Einige dieser Einsatzstellen haben einen kirchlichen Hintergrund, stehen aber Interessierten unabhängig ihrer Konfession oder ihres Glaubens offen.
Für diese Aufgaben benötigst du Enthusiasmus und Humor, Geduld und Flexibilität. Kreative oder musikalische Fähigkeiten sind ebenfalls sehr willkommen. Du begibst du dich auf eine spannende Reise und lernst die Welt mit anderen Augen sehen.
In diesem Tätigkeitsfeld unterstützt du alte Menschen. Überwiegend handelt es sich um Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung und ihre Kinder: Jüdinnen*Juden, ehemalige Zwangsarbeiter*innen, politisch Verfolgte.
Du besuchst alte Leute in ihrem Zuhause oder im Seniorenheim. Du hilfst ihnen z.B. bei Hausarbeiten, gehst mit ihnen zum Einkaufen oder begleitest sie auf Spaziergängen.Bei dieser Tätigkeit geht es um soziale Kontakte und Kommunikation.
Für diese Aufgaben benötigst du Geduld und Sensibilität, aber auch kreative und kommunikative Fähigkeiten. Du lernst vielleicht spannende und berührende Lebensgeschichten kennen und kannst warmherzige Freundschaften schließen.
Unsere Stellen in diesem Tätigkeitsfeld umfassen vielfältige Aufgaben und ermöglichen Begegnungen mit sehr unterschiedlichen Menschen und Gruppen. Die konkreten Tätigkeiten hängen von der Organisation ab, bei der du mitarbeitest. Das kann konkrete soziale Arbeit oder auch Büroarbeit sein. Hier gibt es Überschneidungen mit Stellen im Bereich der politischen Bildung.
Du machst Freizeitangebote oder Sprachkurse für geflüchtete Menschen und ihre Kinder. Du unterstützt NGOs, die sich für die Rechte von Migrant*innen einsetzen, bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit oder bei Veranstaltungen. Du engagierst dich bei Initiativen von Minderheiten, wie z.B. LGBTIQ* oder bei Selbsthilfeorganisationen der Sinti*zze oder Rom*nja.
Für ein Engagement in diesen Tätigkeitsfeldern brauchst du ein hohes Maß an Aufgeschlossenheit und Kommunikation, dazu auch Empathie und Verständnis für Menschen in schwierigen Lebensumständen. Gleichzeitig solltest du gut eigene Grenzen setzen können.
Freiwilligenstellen
In verschiedenen deutschen Städten gibt es 15 Freiwilligenstellen. Oft leben mehrere Freiwillige in einer Stadt zusammen. Die Freiwilligen engagieren sich an einer oder manchmal auch zwei festen Freiwilligenstellen.
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste – Berlin
Mitarbeit im Sommerlager-Referat. Organisation von Sommerlagern, Öffentlichkeitsarbeit, Mitarbeit bei Seminaren und Veranstaltungen.
Arolsen Archives. International Center on Nazi Persecution – Bad Arolsen
Archiv und Dokumentationszentrum zu NS-Verfolgung Recherche von Einzelschicksalen. Arbeit mit dem digitalen Archiv, Mitarbeit in Projekten der Forschung / Bildung, Übersetzungsarbeiten, Betreuung von Besucher*innen, Digitalisierung und Indizierung.
Asyl in der Kirche – Berlin
Unterstützung des Büros der Beratungsstelle. Soziale Begleitung von Flüchtlingen. Diese Freiwilligenstelle ist kombiniert mit der Stelle in der Gedenkstätte Zwangslager Marzahn.
Diakoniewerk Simeon – Berlin
Tagesangebote für Menschen mit geistiger und / oder psychischer Behinderung. Assistenz bei Mahlzeiten. Unterstützung bei kreativen, sportlichen und handwerklichen Aktivitäten. Mitarbeit in der Gruppe und mit Einzelpersonen.
Ev. Versöhnungskirche in der Gedenkstätte Dachau – Dachau
Begleitung von Besuchern und Gruppen in der Evangelischen Versöhnungskirche und in der Gedenkstätte Dachau. Mitarbeit beim Projekt “Gedächtnisbuch“ und evtl. Teilnahme bei der Internationalen Jugendbegegnung Dachau.
Gedenkstätte Augustaschacht – Osnabrück
Mitarbeit im Archiv und in der Gedenkstätte. Führungen, Schulbesuche, Mitarbeit bei Seminaren und am Programm der Gedenkstätte, zum Beispiel bei Workcamps. Korrespondenz mit ehemaligen Häftlingen und deren Begleitung bei Besuchen.
Gedenkstätten Brandenburg – Brandenburg an der Havel
Mitarbeit im Archiv, Recherchen für Ausstellung, Korrespondenz mit ehemaligen Häftlingen, Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit und bei Veranstaltungen, Führungen (v.a. Schüler, Studierende, ehemalige Häftlinge).
KZ-Gedenkstätte Buchenwald – Weimar
Mitarbeit im Archiv, Führungen durch die Ausstellung und das Gelände. Mitarbeit bei Seminaren und am Programm der Gedenkstätte und der Jugendbegegnungsstätte, zum Beispiel bei internationalen Workcamps. Begleitung ehemaliger Häftlinge.
KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen – Oranienburg
Führungen durch die Ausstellung und das Gelände, Mitarbeit bei Seminaren und am Programm der Gedenkstätte, zum Beispiel Workcamps. Begleitung ehemaliger Häftlinge.
Grandhotel Cosmopolis – Augsburg
Gesamtkonzept von Hotel, Flüchtlingsunterkunft und Künstlerworkshops. Begleitung und Unterstützung der Flüchtlinge, pädagogisches und künstlerisches Arbeiten. Mithilfe im Hotel- und Cafe-Betrieb. Unterstützung bei kulturellen Projekten.
Haus der Wannsee-Konferenz – Berlin
Gedenkstätte. Begleitung von Besuchergruppen (vor allem Schulklassen und Gruppen junger Erwachsener), Führungen und Seminare, Bibliotheks- und Dokumentationsarbeit.
KZ-Gedenkstätte Neuengamme – Hamburg
Mitarbeit bei Seminaren und am Programm der Gedenkstätte, zum Beispiel Workcamps. Korrespondenz mit ehemaligen Häftlingen und deren Begleitung bei Besuchen. Mitarbeit im Dokumentationszentrum, Beratung für Besucher. Diese Stelle ist kombiniert mit Besuchsdiensten bei alten Menschen in Hamburg (Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten).
Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten – Hamburg
Besuchsdienste bei ehemals NS-Verfolgten und ihren Angehörigen. Das Projekt ist kombiniert mit der Gedenkstätte Neuengamme.
Voraussetzungen
Ein Freiwilligendienst #mitASF steht allen Menschen offen. Nur einige Bedingungen musst du vorher erfüllen. Wir beraten dich dazu gerne.
- Wie alt muss ich für einen Freiwilligendienst sein?
Um einen Freiwilligendienst mit ASF leisten zu können, musst du spätestens zum Dienstbeginn (in der Regel am 1. September) volljährig, also 18 Jahre alt sein. Leider ist es nicht möglich, den Freiwilligendienst mit ASF minderjährig zu beginnen. Nach oben gibt es keine Altersbegrenzung. Ein Teil der Freiwilligenstellen steht allerdings nur für Menschen offen, die zu Dienstbeginn höchstens 30 Jahre alt sind. Bei Fragen dazu beraten wir dich gerne. - Meldeadresse außerhalb von Deutschland
Am internationalen Freiwilligenprogramm in Deutschland können nur Menschen teilnehmen, die ihren Wohnsitz außerhalb von Deutschland haben. Wir berücksichtigen bevorzugt Bewerbungen aus den Ländern, in die wir selbst Freiwillige aus Deutschland senden – sind aber auch offen für Bewerbungen aus anderen Ländern. Menschen, die in Deutschland gemeldet sind, können #mitASF in andere Länder wie die Niederlande, USA oder Israel gehen. Mehr dazu hier. Eine Ausnahme davon gilt für Ukrainer*innen, die vor dem Krieg nach Deutschland geflüchtet sind: Sie können auch am internationalen Programm in Deutschland teilnehmen. - Brauche ich einen bestimmten Schulabschluss oder Vorkenntnisse?
Du brauchst keinen besonderen Schul- oder Berufsabschluss. Wir erwarten keine ausgebildeten Fachleute, auch wenn für manche Stellen bestimmte Fähigkeiten notwendig sind. Bist du offen und kontaktfreudig und hast du Lust, neue Lebenswelten und Kulturen kennenzulernen? Dann bringst du viel für einen Freiwilligendienst mit. Wichtig ist dabei, dass du fremden Anschauungen und Lebensweisen respektvoll begegnest und dich auf den Arbeitsalltag bei unseren Partnerorganisationen einlässt.
- Wie kann ich feststellen, ob ich mich aus meinem Land bewerben kann?
Wenn deine Land in dieser Liste (https://www.solidaritaetskorps.de/ueber-das-programm/foerderfaehige-laender/) aufgezählt ist, freuen wir uns über deine Bewerbung. Sollte dein Land dort nicht stehen, dann kannst du dich leider nicht bei uns bewerben. - Brauche ich bestimmte Sprachkenntnisse?
Für einen Freiwilligendienst in Deutschland sind mindestens grundlegende Deutschkenntnisse notwendig – wenigstens das Sprachniveau B1 ist für einen Freiwilligendienst in Deutschland nötig. In bestimmten Freiwilligenstellen sind auch weitere Sprachkenntnisse nützlich. - Ist ein Freiwilligendienst auch für Menschen mit Behinderungen möglich?
Ein Freiwilligendienst mit ASF sollte für alle offen sein, die sich engagieren wollen. Wir wissen, dass dieser Anspruch in der Praxis an Grenzen stoßen kann. Aber wir bemühen uns, soweit uns das möglich ist, um Lösungen und Angebote auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, mit Behinderungen oder Assistenzbedarf. Wenn du zum Beispiel Rollstuhlfahrer*in oder gehörlos oder auf andere Weise auf Assistenz angewiesen bist, beraten wir dich gern und suchen gemeinsam mit dir nach Möglichkeiten für dein Engagement #mitASF.
Leistungen und Patenkreis
ASF ist die gute Begleitung vor Ort und ein spannendes Seminarprogramm für die Freiwilligen sehr wichtig. Für die An- und Abreise, Unterkunft, ein Taschengeld und Versicherungen sorgt ASF. Du zahlst für das Jahr keinen Teilnahmebeitrag, sondern du baust dir einen Patenkreis an Menschen auf, die dich in dem Jahr unterstützen und begleiten.
Wie unterstützt mich ASF?
Vernetztes Engagement
Mit ASF kannst du dich sozial, politisch und historisch engagieren, wertvolle Erfahrungen im Ausland sammeln und viele wunderbare und interessante Menschen kennenlernen und.
Im internationalen Freiwilligen-Programm in Deutschland bist du wirst Teil einer lebendigen Gruppe engagierter und zumeist junger Leute im ganzen Land. Mit ihnen hast du während deines Freiwilligenjahrs viel Kontakt.
Mehr Infos findest du im Leitbild für die ASF-Freiwilligenarbeit.
Unterstützung und Begleitung vor Ort vom ASF-Team
Wir begleiten und unterstützen dich bei der Vorbereitung und Durchführung deines Freiwilligendienstes mit einer festen Ansprechperson in Deutschland – der Landesbeauftragten. Sie unterstützen dich auch bei praktischen Fragen oder Problemen.
Außerdem stehen eventuell in deinem Herkunftsland ASF-Landesbeauftragte bereit, um dich in deiner Sprache zur Bewerbung und einem Freiwilligendienst zu informieren. Hier findest du die Landesbüros.
Spannendes ASF-Seminarprogramm
Alle Freiwilligen von ASF nehmen während des Dienstes an begleitenden Seminaren teil. In unseren Seminaren kannst du dich mit anderen Freiwilligen über deine Erfahrungen in Deutschland und deiner Stelle austauschen und beraten. Darüber hinaus wirst du dich mit historischen, politischen und sozialen Themen beschäftigen. Zentral sind dabei Fragen rund um die Beziehungen zwischen Deutschland und den Ländern, aus denen ihr kommt und dabei besonders die Frage nach den Auswirkungen und Folgen der nationalsozialistischen Verbrechen bis heute. Ein weiterer Schwerpunkt in unseren Seminaren ist die (familien-)biografische Arbeit, also Recherchen und eine Auseinandersetzung mit Lebensgeschichten. Dabei kannst du auch eigene familienbiografische oder lokalgeschichtliche Forschungen unternehmen.
Hier erfährst du mehr über die Seminare und den Ablauf deines Freiwilligenjahres.
Nachgewiesene Qualität
ASF trägt seit 2004 für die gute Begleitung der Freiwilligen das Gütesiegel QUIFD. Uns sind die gute Begleitung unserer Freiwilligen und ein sinnvolles und nachhaltiges Engagement auf Freiwilligenstellen bei festen Partnerorganisationen sehr wichtig. Dafür gibt es landeskundige ASF-Ansprechpersonen vor Ort. In einem umfangreichen Seminarprogramm können unsere Freiwilligen sich auf ihr Freiwilligenjahr vorbereiten, es während des Dienstes gemeinsam reflektieren und sie erfahren mehr über die Geschichte ihres Gastlandes.
Welche Leistungen bekomme ich von ASF?
Vorbereitung auf das Freiwilligenjahr
Wir versorgen dich ab April mit vielen hilfreichen Informationen zur Vorbereitung und vermitteln Kontakte zu den aktuellen Freiwilligen.
Wir bieten dir zur Vorbereitung die Teilnahme an einem ASF-Sommerlager.
Reisekosten
Wir übernehmen die Buchungen und Kosten der Anreise nach Deutschland und am Dienstende deiner Rückreise ins Herkunftsland (Teilnehmende aus den USA zahlen ihre An- und Abreise selbst).
Wir erstatten dir die Reisekosten zu den ASF-Seminaren im Gastland.
Wir unterstützen dich bei der Beantragung von nötigen Visa und erstatten dir Kosten für Visagebühren.
Unterkunft
Zusammen mit unseren Partner*innen vor Ort stellen wir eine freie Unterkunft (inklusive der Kosten für Heizung und Energie und meistens auch für Internet)
Viele unserer Freiwilligen wohnen in Einzelzimmern in WGs, bei Gastfamilien, in Wohnheimen für Studierende oder direkt in Unterkünften der Partnerorganisation, z.B. in Lebensgemeinschaften. An einigen Orten teilen sich zwei Freiwillige ein Zimmer.
Wenn die Freiwilligen ihre Unterkünfte selbst suchen, werden sie dabei von den Partnerorganisationen und Landesbeauftragten unterstützt.
Oft übernehmen die Freiwilligen die Zimmer ihrer Vorgänger*innen – samt hilfreicher Tipps für das Leben am Ort.
Die Ausstattung der Unterkünfte der Freiwilligen ist häufig sehr einfach. Die Wohnungsausstattung beschränkt sich oftmals auf das Notwendigste: Bett, Tisch, Regal, Stuhl und eine einfache Küchenausstattung. Nicht in allen Unterkünften sind Waschmaschinen vorhanden, so dass ggf. auf Waschsalons ausgewichen werden muss.
Lebensunterhalt
Zusammen mit unseren Partner*innen vor Ort sichern wir für dich das Taschengeld bzw. die Verpflegung.
Taschengeld und Verpflegungsgeld orientieren sich an den Kosten vor Ort und erlauben dir ein einfaches unabhängiges Leben.
Versicherungspaket
Wir schließen für dich ein Versicherungspaket ab. Es beinhaltet eine Auslandskrankenversicherung, eine Unfall- und eine Haftpflichtversicherung. Zusätzlich versichern wir dich bei der gesetzlichen Unfallversicherung der berufsgenossenschaftlichen VBG für Unfälle in der Dienstzeit. Damit bist du in deinem Freiwilligenjahr gut abgesichert.
Teilnahme an ASF-Seminaren
Wir begleiten dich in deinem Freiwilligendienst mit einem spannenden Seminarprogramm mit Exkursionen und Workshops. Wir übernehmen dafür die Kosten für das Programm, die Unterkunft und Verpflegung.
Patenkreis – deine Unterstützung im Freiwilligenjahr
Was ist ein Patenkreis?
Wir bitten dich um den Aufbau eines Patenkreises. Dein Patenkreis besteht idealerweise aus 10 oder mehr Personen, die deinen Freiwilligendienst monatlich mit einer Spende unterstützen und dich durch dein Freiwilligenjahr begleiten.
Für die Absicherung unserer Dienste ist es wichtig, dass über deinen Patenkreis Spenden eingeworben werden.
Warum braucht es Patenschaften?
Ein Freiwilligendienst im Ausland kostet bis zu 1.500 Euro pro Monat. Das entspricht den von ASF zugesicherten Leistungen für deinen Freiwilligendienst (siehe linke Spalte).
Patenkreise sind ein solidarisches Modell. Wir bitten alle Freiwilligen um ihr Engagement beim Aufbau eines Patenkreises, unabhängig von ihrer zukünftigen Stelle, der Höhe der Patenspenden oder ob die Freiwilligenstelle durch ein Förderprogramm co-finanziert wird. ASF setzt besonders Wert auf eine gute Begleitung der Freiwilligen im Land und ein gutes Seminarprogramm. Dafür übernimmt ASF alle Kosten. Die Patenschaften sind notwendig, damit wir unsere Freiwilligendienste insgesamt in guter Qualität durchführen und begleiten können.
Wie unterstützen mich meine Patinnen*Paten?
Deine Patinnen*Paten unterstützen dich mit einer monatlichen Spende. Sie begleiten dich außerdem durch dein Freiwilligenjahr: Du bleibst während deines Dienstes mit ihnen in Kontakt und berichtest ihnen von deiner Arbeit und deinen Erfahrungen – u.a. mit zwei Berichten aus deinem Freiwilligenjahr. Sie sind nicht nur Spender*innen, sie beraten und unterstützen dich auch im Auslandsjahr. Und sie erfahren aus erster Hand, was dein freiwilliges Engagement ausmacht. Damit sind deine Patinnen*Paten sehr wichtig für die Öffentlichkeitsarbeit von ASF.
Wie finde ich meinen Patenkreis?
Für dich bedeutet das vielleicht eine Herausforderung: Du musst Menschen ansprechen und sie bitten, dein Engagement zu unterstützen. Aber keine Sorge, die meisten unserer Freiwilligen schaffen das sehr gut. Und es macht sogar Spaß, anderen Menschen von deinem geplanten Freiwilligendienst zu erzählen. Menschen von deinem Vorhaben zu überzeugen und darüber zu berichten ist eine wichtige Erfahrung, die dir auch später nützen kann.
Sicher findest auch du in deinem Umfeld Menschen, die deinen Freiwilligendienst unterstützenswert finden: Verwandte, Freund*innen, Lehrer*innen, manchmal auch ganze Schulen oder Schulklassen, Pfarrer*innen oder Kirchengemeinden, Abgeordnete und Bürgermeister*innen, Sportvereine oder Gruppen, in denen du aktiv bist. Auch über einen Artikel in der Lokalzeitung, Aushänge im Gemeindezentrum oder Nachbarschaftsforen kannst Du Patinnen*Paten gewinnen.
Wie unterstützt mich ASF bei der Suche?
Wir werden dich beim Aufbau deines Patenkreises gut beraten und unterstützen. Im Vorfeld kannst du dich an die Landesbeauftragte für Deutschland oder das Landesbüro in dem Land, aus dem du kommst, wenden. Uns ist wichtig, dass alle Menschen mit ASF einen Freiwilligendienst machen können, unabhängig von ihren finanziellen oder familiären Voraussetzungen. Daher unterstützen wir dich intensiv beim Aufbau deines Patenkreises.
Jetzt bewerben
Für Bewerber*innen aus anderen Ländern als Deutschland: Über unser Online-Bewerbungstool kannst du dich jetzt bewerben:
Für einen Dienst 2025/26 (Start im September 2025) ist nun die Bewerbung möglich.
Bitte lies dir vorher diese Informationen durch, damit du alle Unterlagen parat hast, die du für die Bewerbung brauchst. Wir freuen uns auf deine Bewerbung!
In einigen Fällen gibt es im Formular Probleme beim Hochladen von Dateien. Meldet euch dann gerne bei uns im Infobüro! Wir helfen euch gern, dass in jedem Fall eure Bewerbung ankommt.
Über ASF
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) engagiert sich seit über 60 Jahren für Erinnerung, Versöhnung und Frieden. Gegründet wurde die Initiative nach dem Zweiten Weltkrieg als Zeichen der Umkehr und konkreten Solidarität mit den Menschen und Ländern, die unter den beispiellosen Verbrechen im Nationalsozialismus gelitten haben. ASF erinnert an die Verfolgten, den Widerstand gegen die Nazis und setzt sich für die Aufklärung und Entschädigung der NS-Verbrechen ein. ASF tritt aktuellen Formen von Antisemitismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit und Ausgrenzung von Minderheiten entgegen – mit Kampagnen und dem Engagement der Freiwilligen in Sozial-, Erinnerungs- und Bildungsprojekten.
Die Gründer*innen von Aktion Sühnezeichen waren evangelische Christen aus der Bekennenden Kirche. Von Anfang an war Aktion Sühnezeichen ökumenisch und interreligiös orientiert. ASF setzt sich kritisch mit der Rolle der Kirchen im Nationalsozialismus und dem tradierten Antijudaismus im Christentum auseinander. Das jüdisch-christliche Gespräch ist für ASF ein zentrales Anliegen.
Jedes Jahr entsendet ASF um die 140 Freiwillige in verschiedene Länder Europas, nach Israel und in die USA. Sie begleiten Überlebende der Shoah und NS-Zwangsarbeit, sie unterstützen Menschen mit Behinderungen oder arbeiten in Gedenkstätten und Archiven. Freiwillige aus Deutschland gehen in die Länder unserer Partnerorganisationen und von dort kommen Freiwillige nach Deutschland mit dem internationalen Freiwilligenprogramm. Zudem gibt es in Polen ein Programm mit Freiwilligen aus der Ukraine und Deutschland.
In zweiwöchigen Sommerlagern setzen sich außerdem internationale Gruppen ehrenamtlich für konkrete Projekte ein, wie die Pflege jüdischer Friedhöfe, Recherchen an Gedenkorten oder kulturelle Begegnungsprojekte.
Schweren Herzens mussten wir aufgrund des russischen Angriffskrieges unser Freiwilligenprogramm in der Ukraine unterbrechen. Auch in Belarus und Russland ist aufgrund der politischen Situation aktuell kein Freiwilligendienst möglich. Wir halten jedoch Kontakt zu unseren Partnerorganisationen in der Region und unterstützen die Ukraine mit Hilfslieferungen.
Dieses Engagement ist nur dank der Unterstützung von Partnerorganisationen in diesen Ländern möglich: Jüdische Gemeinden, die Kirchen, Museen und Gedenkstätten sowie Sozial- und Bildungsprojekte. In den meisten Partnerländern ist ASF mit einer festen Ansprechperson und einem Landesbüro vertreten.
ASF versteht die Freiwilligendienste als Friedensdienste: In der engen Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen öffnet sich ein Weg für Verständigung und Dialog. Teils über Jahrzehnte ist zwischen vielen verschiedenen Partnerorganisation dank engagierter Weggefährt*innen wertvolles Vertrauen gewachsen. Die Freiwilligendienste bilden einen kleinen, aber konkreten Beitrag für Menschenrechte und Solidarität.
Von Anfang an waren die ASF-Freiwilligendienste auf einen Dialog mit den Menschen in den Partnerländern ausgerichtet. 1996 startete ASF dann das internationale Freiwilligen-Programm in Deutschland, nachdem viele Projektorganisationen in unterschiedlichen Ländern den Wunsch geäußert hatten, auch Freiwillige nach Deutschland entsenden zu wollen.
Für ASF und die Freiwilligen ist das internationale Freiwilligenprogramm eine spannende Erfahrung. Junge Frauen und Männer aus unterschiedlichen Ländern leben, arbeiten und lernen ein Jahr gemeinsam. Bei den Freiwilligen-Seminaren findet ein Austausch über die Relevanz von Geschichte(n) in den verschiedenen Ländern und Familien statt. Wie unterschiedlich werden Geschichten hier und da erinnert? Und wie prägen sie unsere Beziehungen und unser Handeln in der Gegenwart?
Für die Freiwilligen aus dem Ausland ist es interessant zu erfahren, wie die Gesellschaften in den beiden deutschen Staaten mit der Gewalterfahrung des Nationalsozialismus umgingen und wie die Erinnerungsdiskurse in Deutschland heute geprägt sind. Internationale Freiwillige unterbrechen mit ihren unterschiedlichen Perspektiven den „deutschen Monolog“ über die Geschichte, sie stellen Fragen und sie nehmen am Ende auch Fragen an ihre eigenen Gesellschaften mit nach Hause.
„Ich bin sehr froh, dass ich in meinem Freiwilligendienst mit Menschen mit Behinderungen arbeite, denn auch in der Zukunft möchte ich eine soziale Arbeit machen. (…) Menschen mit Behinderungen wurden von den Nazis verfolgt und umgebracht. Die Menschen mit denen ich heute zusammenarbeite, haben diese Zeit vielleicht nicht mehr selbst erlebt, aber viele sind auch heute noch Diskriminierungen ausgesetzt.“
Freiwillige aus den USA, die #mitASF in den Berliner Diakoniewerken Simeon Menschen mit Behinderungen unterstützte.