Freiwilligendienst in Polen – Bewerber*innen aus der Ukraine
Du möchtest dich für Erinnerung, Vielfalt und Solidarität einsetzen und im Ausland Erfahrung sammeln? #MitASF kannst du dich für ein Jahr freiwillig in Polen engagieren. Rund 16 Freiwillige aus der Ukraine und aus Deutschland leisten ihren Dienst gemeinsam in verschiedenen Städten im ganzen Land: Sie arbeiten in Gedenkstätten, Museen und Begegnungsstätten. Sie begleiten Überlebende der NS-Verfolgung, unterstützen Menschen mit Behinderungen oder engagieren sich in Kinder- und Jugendeinrichtungen.
Diese Seite informiert ukrainische Bewerber*innen über einen Freiwilligendienst in Polen. Sie können sich bis Frühjahr 2025 für einen Freiwilligendienst bewerben, der ab September 2025 beginnt.
Bewerber*innen aus Deutschland finden die Informationen über ein Freiwilligenjahr in Polen hier.
Was ist ein Freiwilligendienst? Und warum #mitASF?
Im Zentrum des Freiwilligendienstes steht dein Engagement bei den Menschen vor Ort. Du engagierst dich mit ASF für ein Jahr bei einer polnischen Partnerorganisation – zum Beispiel begleitest du NS-Verfolgte oder Menschen mit Behinderung. Du gibst Führungen in einer Gedenkstätte oder einem Museum oder du arbeitest an Seminaren in einer Begegnungsstätte mit.
In einem Freiwilligendienst engagierst du dich für ein Jahr mit ASF bei einer Partnerorganisationen. Du hast eine feste Freiwilligenstelle, auf der du an fünf Wochentagen in Vollzeit tätig bist.
In einem Freiwilligendienst geht es um mehr als nur um die Arbeit: Du lernst gemeinsam mit deinen Mitfreiwilligen in der deutsch-ukrainischen Gruppe im Rahmen von Seminaren dein Einsatzland, seine Menschen, die Sprache und Geschichte kennen. Gemeinsam tauscht ihr euch in vier ASF-Seminaren über eure Erfahrungen aus und bereitet euch am Anfang des Freiwilligenjahres darauf vor.
ASF wurde nach dem Zweiten Weltkrieg und der Shoah gegründet, als Zeichen der Umkehr und einer konkreten Solidarität mit den Menschen und Ländern, die unter den beispiellosen Verbrechen im Nationalsozialismus gelitten haben. Polen wurde von NS-Deutschland überfallen, seine Menschen erlitten schwerste Verbrechen, hier wurden in den deutschen Vernichtungslagern der Shoah Millionen von Menschen umgebracht.
ASF erinnert an die vielen NS-Verfolgten im Land und setzt sich im Rahmen des Freiwilligenprogrammes in Polen für deutsch-polnisch-ukrainische Begegnungen ein. ASF tritt aktuellen Formen von Antisemitismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit und Ausgrenzung von Minderheiten entgegen.
ASF begleitet und unterstützt dich vor und während deines Auslandsjahres. Im Land gibt es eine feste ASF-Ansprechpartnerin. Mit unseren Partnerorganisationen kooperieren wir eng und meist seit vielen Jahren. Auch am Arbeitsplatz gibt es für dich feste Ansprechpartner*innen. Die gute Vorbereitung und Begleitung durch dieses Jahr und vielseitige Seminare sind uns sehr wichtig und zeichnen einen ASF-Freiwilligendienst aus. Deshalb: #mitASF.
Wir suchen Freiwillige, die politisch und geschichtlich interessiert sind und die mit Herz und Verstand bei unseren Partnerorganisationen mitarbeiten.
Was machen Freiwillige?
Unsere Freiwilligenstellen in diesem Arbeitsbereich befinden sich in Gedenkstätten und Museen, in Archiven und bei lokalen Bildungsinstitutionen. Dein Schwerpunkt liegt entweder auf Bildungsarbeit oder auf Archivarbeit. In jedem Fall gibt es einen großen Anteil an Büroarbeit.
Fast alle Stellen in diesem Bereich drehen sich um die Erinnerung an die deutschen Verbrechen im Nationalsozialismus. Du trägst dazu bei, der Opfer und Leidtragenden der NS-Verbrechen zu gedenken und Täterstrukturen aufzuklären. Du reflektierst Kontinuitäten von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus, die bis in unsere Gegenwart reichen.
Du gibst z.B. Führungen für Schulklassen in einer Gedenkstätte, du gestaltest Seminare und Workshops mit oder machst Recherchen. Du hilfst bei der Gestaltung einer neuen Ausstellung in einem Museum, oder bei der Organisation einer Gedenkfeier. In Forschungseinrichtungen scannst du z.B. wertvolle alte Dokumente und katalogisierst Archivbestände in einer Datenbank.
An vielen dieser Orte begegnest du Überlebenden der NS-Verfolgung oder ihren Nachkommen. Du lernst berührende Geschichten über das Überleben in der Verfolgung und nach der Befreiung kennen.
Für die Mitarbeit in diesem Tätigkeitsfeld brauchst du Interesse an geschichtlichen Themen, Ausdauer und Geduld. Der größte Teil der Arbeit findet im Büro am Computer statt. Für die Begleitung von Besucher*innen und Gruppen solltest du Lust auf pädagogische Arbeit haben und vor Gruppen reden können. Ganz anders in Archiven und Forschungsstellen: hier brauchst du vor allem viel Ruhe und Geduld und Spaß an der Arbeit in Datenbanken oder am Scanner.
Einige unserer Stellen in der historischen Bildung befinden sich an Orten ehemaliger Konzentrations- oder Vernichtungslager. Die tägliche Mitarbeit und Konfrontation mit diesen Orten kann psychisch belastend sein. Wichtig ist, in der Freizeit Abstand und Erholung zu gewinnen. Die Mitarbeiter*innen vor Ort unterstützen dich dabei.
Interessierst du dich für gesellschaftspolitische Themen und für interkulturelle Fragen? Dann kann eine Stelle in diesem Bereich für dich spannend sein.
Unsere Stellen der politischen Bildung gehören zu Bildungsvereinen oder zu politischen Initiativen. Sie machen Lobbyarbeit für marginalisierte Gruppen oder Recherchen über Menschenrechtsverletzungen. Sie bieten vielfältige Bildungs- und Begegnungsprogramme an, z.B. Fortbildungen zur Stärkung der Demokratie.
Du arbeitest hier vor allem im Büro am Computer. Du hilfst bei Recherchen und bei der Zusammenstellung und Veröffentlichung von Informationen, z.B. über Rechtsextremismus, Rassismus oder Antisemitismus. Du machst mit bei Übersetzungen oder bei der Pflege der Social Media und Webseiten. Du unterstützt die Vorbereitung und Durchführung von Bildungsangeboten oder du betreust Infostände bei Veranstaltungen.
Für diese Stellen solltest du Freude an der täglichen Büroarbeit am Computer haben. Du brauchst viel Selbständigkeit und Eigeninitiative und je nach Stelle auch Lust auf die pädagogische Arbeit mit Gruppen.
In diesem Tätigkeitfeld unterstützt du Menschen mit Behinderungen bei ihrer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und in ihrem Alltag. Du lernst vielfältige Lebensrealitäten und Menschen mit großem Mut und voller Lebensfreude kennen. Du setzt dich dafür ein, dass sie als gleichwertige Mitmenschen wahrgenommen und geachtet werden.
Du unterstützt Menschen mit Behinderungen z.B. in ihren Wohnungen, in Wohneinrichtungen oder in Tageseinrichtungen. Du machst mit bei ihrer Freizeitgestaltung zu Hause oder bei ihrer Arbeit in Werkstätten. Du bietest Freizeitaktivitäten für Gruppen an, z.B. Musik, Sport oder Spiele. Ihr unternehmt gemeinsame Ausflüge oder Freizeitfahrten.
Menschen mit Behinderungen können körperlich oder geistig durch ihre Umwelt behindert werden. Manche Menschen haben eine eigene Sprache und Kultur, z.B. gehörlose Menschen. Menschen mit Behinderungen werden noch immer benachteiligt und diskriminiert und kämpfen um ihre Teilhabe.
In den meisten unserer Stellen geht es um soziale Kontakte und Kommunikation. Manchmal leisten Freiwillige Unterstützung auch bei einfachen pflegerischen Aufgaben.
Einige dieser Einsatzstellen haben einen kirchlichen Hintergrund, stehen aber Interessierten unabhängig ihrer Konfession oder ihres Glaubens offen.
Für diese Aufgaben benötigst du Enthusiasmus und Humor, Geduld und Flexibilität. Kreative oder musikalische Fähigkeiten sind ebenfalls sehr willkommen. Du begibst du dich auf eine spannende Reise und lernst die Welt mit anderen Augen sehen.
In diesem Tätigkeitsfeld unterstützt du alte Menschen. Überwiegend handelt es sich um Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung und ihre Kinder: Jüdinnen*Juden, ehemalige Zwangsarbeiter*innen, politisch Verfolgte.
Du besuchst alte Leute in ihrem Zuhause oder im Seniorenheim. Du hilfst ihnen z.B. bei Hausarbeiten, gehst mit ihnen zum Einkaufen oder begleitest sie auf Spaziergängen. Bei dieser Tätigkeit geht es um soziale Kontakte und Kommunikation.
Für diese Aufgaben benötigst du Geduld und Sensibilität, aber auch kreative und kommunikative Fähigkeiten. Du lernst vielleicht spannende und berührende Lebensgeschichten kennen und kannst warmherzige Freundschaften schließen.
Freiwilligenstellen
In verschiedenen polnischen Städten gibt es Freiwilligenstellen. Oft leben mehrere Freiwillige in einer Stadt zusammen. Die Freiwilligen engagieren sich an einer oder manchmal auch zwei festen Freiwilligenstellen.
Fundacja SYNAPSIS – Warszawa (Warschau)
Unterstützung von Menschen mit Autismus und Asperger-Syndrom bei ihrer beruflichen Aktivierung und sozialen Rehabilitation, im betreuten Wohnen und in geschützten Werkstätten. Gestaltung von Aktivitäten für Kinder und Jugendliche.
Gedenkstätte Majdanek – Lublin
Państwowe Muzeum na Majdanku. Führungen, Begleitung von Studiengruppen, Archiv- und Büroarbeit und Unterstützung der pädagogischen Abteilung.
IJBS Auschwitz – Oświęcim (Auschwitz)
Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz / Międzynarodowy Dom Spotkań Młodzieży w Oświęcimiu. Organisatorische Unterstützung der pädagogischen Abteilung bei der Begleitung von Studiengruppen, Büroarbeit.
Jüdisches Zentrum Auschwitz – Oświęcim (Auschwitz)
Centrum Żydowskie w Oświęcimiu. Organisatorische Unterstützung der pädagogischen Abteilung bei der Begleitung von Studiengruppen, Büroarbeit. Führungen im Centrum. Mitarbeit in der Cafeteria.
Polsko-Niemiecka Współpraca Młodzieży – Warszawa (Warschau)
Das Deutsch-Polnische Jugendwerk hat zum Ziel, Jugendaustausch zwischen Polen und Deutschland finanziell zu fördern und Jugendbegegnungen durch Beratung, Vernetzung und Schulungen zu unterstützen. Die Freiwilligen unterstützen das Projekt bei der Organisation und Durchführung von deutsch-polnischen Fachveranstaltungen und Schulungen sowie bei der Erstellung von Publikationen. Die Freiwilligen können auch eigene Projekte verwirklichen und dabei Erfahrungen in der interkulturellen Zusammenarbeit und in der Projektorganisation von der Idee bis zur Abrechnung sammeln.
Pro vita et Spe (Maximilian-Kolbe-Werk) – Kraków (Krakau)
Unterstützung für alte Menschen, Besuchsdienste, Haushaltshilfe. Das Projekt ist kombiniert mit dem Żydowskie Muzeum Galicja (Jüdischen Museum Galicja).
Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung – Krzyżowa (Kreisau)
Freiwillige in Kreisau knüpfen an das Erbe des Kreisauer Kreises an und sind für europäische Verständigung aktiv. Die Gedenkstätte und die Akademie gestalten internationale Programme der politischen und historischen Bildung. Freiwillige unterstützen sie dabei, die Geschichte Kreisaus als Ort des Widerstands gegen den NS interessant und kreativ gestaltet zu vermitteln.
Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung – Warszawa (Warschau)
Fundacja Polsko-Niemieckie Pojednanie. Unterstützung des Stiftungsbüros bei der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Unterstützung für alte Menschen, Besuchsdienste, Hilfe im Haushalt. Das Projekt ist kombiniert mit dem Maximilian-Kolbe-Werk Warschau.
Voraussetzungen
Ein Freiwilligendienst #mitASF steht allen Menschen offen. Nur einige Bedingungen musst du vorher erfüllen. Wir beraten dich dazu gerne. Passt alles? Dann bewirb dich hier!
- Wie alt muss ich für einen Freiwilligendienst sein?
Um einen Freiwilligendienst mit ASF leisten zu können, musst du spätestens zum Dienstbeginn (in der Regel am 1. September) volljährig, also 18 Jahre alt sein. Leider ist es nicht möglich, den Freiwilligendienst mit ASF minderjährig zu beginnen. Nach oben gibt es keine Altersbegrenzung. Ein Teil der Freiwilligenstellen steht allerdings nur für Menschen offen, die zu Dienstbeginn höchstens 30 Jahre alt sind. Bei Fragen dazu beraten wir dich gerne. - Ukrainische und deutsche Freiwillige
Am ukrainisch-deutschen Freiwilligenprogramm können nur Menschen aus diesen beiden Ländern teilnehmen. Alle Bewerber*innen aus Deutschland müssen eine deutsche Meldeadresse haben. Ukrainische Bewerber*innen können aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern kommen, zum Beispiel wenn sie aufgrund des russischen Angriffskrieges nach Polen oder Deutschland geflüchtet sind. Wir wissen um die Schwierigkeiten in dieser Situation und unterstützen ukrainische Bewerbungen in unsere Freiwilligenprogramme. Habt ihr Fragen dazu? Dann sprecht gerne unsere Landesbeauftragte Urszula Sieńczak an.
Ukrainer*innen können außerdem am internationalen Freiwilligenprogramm in Deutschland teilnehmen. - Brauche ich einen bestimmten Schulabschluss oder Vorkenntnisse?
Du brauchst keinen besonderen Schul- oder Berufsabschluss. Wir erwarten keine ausgebildeten Fachleute, auch wenn für manche Stellen bestimmte Fähigkeiten notwendig sind. Bist du offen und kontaktfreudig und hast du Lust, neue Lebenswelten und Kulturen kennenzulernen? Dann bringst du viel für einen Freiwilligendienst mit. Wichtig ist dabei, dass du fremden Anschauungen und Lebensweisen respektvoll begegnest und dich auf den Arbeitsalltag bei unseren Partnerorganisationen einlässt.
- Brauche ich bestimmte Sprachkenntnisse?
Für einen Freiwilligendienst in Polen musst du keine Polnisch-Kenntnisse mitbringen. Wichtig aber ist, dass du vor deinem Freiwilligendienst so früh wie möglich damit anfängst, die Sprache zu lernen. Gemeinsame Sprache auf den ASF-Seminaren ist Englisch. - Ist ein Freiwilligendienst auch für Menschen mit Behinderungen möglich?
Ein Freiwilligendienst mit ASF sollte für alle offen sein, die sich engagieren wollen. Wir wissen, dass dieser Anspruch in der Praxis an Grenzen stoßen kann. Aber wir bemühen uns, soweit uns das möglich ist, um Lösungen und Angebote auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, mit Behinderungen oder Assistenzbedarf. Wenn du zum Beispiel Rollstuhlfahrer*in oder gehörlos oder auf andere Weise auf Assistenz angewiesen bist, beraten wir dich gern und suchen gemeinsam mit dir nach Möglichkeiten für dein Engagement #mitASF.
Was bietet mir ASF?
ASF ist die gute Begleitung vor Ort und ein spannendes Seminarprogramm für die Freiwilligen sehr wichtig. Für die An- und Abreise, Unterkunft, ein Taschengeld und Versicherungen sorgt ASF.
Wie unterstützt mich ASF?
Vernetztes Engagement
Mit ASF kannst du dich sozial, politisch und historisch engagieren, wertvolle Erfahrungen im Ausland sammeln und viele wunderbare und interessante Menschen kennenlernen und.
Im ukrainisch-deutschen Freiwilligen-Programm in Polen wirst du Teil einer lebendigen Gruppe engagierter und zumeist junger Leute, die im ganzen Land leben. Mit ihnen hast du während deines Freiwilligenjahrs viel Kontakt.
Mehr Infos findest du im Leitbild für die ASF-Freiwilligenarbeit.
Unterstützung und Begleitung vor Ort vom ASF-Team
Wir begleiten und unterstützen dich bei der Vorbereitung und Durchführung deines Freiwilligendienstes mit einer festen Ansprechperson in Polen – der Landesbeauftragten. Sie unterstützt dich bei deiner Bewerbung und später im Freiwilligenjahr auch bei praktischen Fragen oder Problemen.
Spannendes ASF-Seminarprogramm
Alle Freiwilligen von ASF nehmen während des Dienstes an begleitenden Seminaren teil. In unseren Seminaren kannst du dich mit anderen Freiwilligen über deine Erfahrungen in Deutschland und deiner Stelle austauschen und beraten. Darüber hinaus wirst du dich mit historischen, politischen und sozialen Themen beschäftigen. Zentral sind dabei Fragen rund um die Beziehungen zwischen Deutschland und den Ländern, aus denen ihr kommt und dabei besonders die Frage nach den Auswirkungen und Folgen der nationalsozialistischen Verbrechen bis heute. Ein weiterer Schwerpunkt in unseren Seminaren ist die (familien-)biografische Arbeit, also Recherchen und eine Auseinandersetzung mit Lebensgeschichten. Dabei kannst du auch eigene familienbiografische oder lokalgeschichtliche Forschungen unternehmen.
Hier erfährst du mehr über die Seminare und den Ablauf deines Freiwilligenjahres.
Nachgewiesene Qualität
ASF trägt seit 2004 für die gute Begleitung der Freiwilligen das Gütesiegel QUIFD. Uns sind die gute Begleitung unserer Freiwilligen und ein sinnvolles und nachhaltiges Engagement auf Freiwilligenstellen bei festen Partnerorganisationen sehr wichtig. Dafür gibt es landeskundige ASF-Ansprechpersonen vor Ort. In einem umfangreichen Seminarprogramm können unsere Freiwilligen sich auf ihr Freiwilligenjahr vorbereiten, es während des Dienstes gemeinsam reflektieren und sie erfahren mehr über die Geschichte ihres Gastlandes.
Welche Leistungen bekomme ich von ASF?
Vorbereitung auf das Freiwilligenjahr
Wir versorgen dich vor deinem Freiwilligenjahr mit vielen hilfreichen Informationen zur Vorbereitung und vermitteln Kontakte zu den aktuellen Freiwilligen.
Wir bieten dir zur Vorbereitung die Teilnahme an einem ASF-Sommerlager.
Reisekosten
Wir übernehmen Kosten der Anreise nach Polen und am Dienstende die Kosten deiner Rückreise ins Herkunftsland.
Wir erstatten dir die Reisekosten zu den ASF-Seminaren im Freiwilligendienst.
Falls ein Visum für deinen Aufenthalt in Polen nötig sein sollte, unterstützen wir dich bei der Beantragung von nötigen Visa und erstatten dir Kosten für Visagebühren.
Unterkunft
Zusammen mit unseren Partner*innen vor Ort stellen wir eine freie Unterkunft (inklusive der Kosten für Heizung und Energie und meistens auch für Internet)
Viele unserer Freiwilligen wohnen in Einzelzimmern in WGs, bei Gastfamilien, in Wohnheimen für Studierende oder direkt in Unterkünften der Partnerorganisation, z.B. in Lebensgemeinschaften.
Oft übernehmen die Freiwilligen die Zimmer ihrer Vorgänger*innen – samt hilfreicher Tipps für das Leben am Ort.
Die Ausstattung der Unterkünfte der Freiwilligen ist häufig sehr einfach. Die Wohnungsausstattung beschränkt sich oftmals auf das Notwendigste: Bett, Tisch, Regal, Stuhl und eine einfache Küchenausstattung. Nicht in allen Unterkünften sind Waschmaschinen vorhanden, so dass ggf. auf Waschsalons ausgewichen werden muss.
Lebensunterhalt
Zusammen mit unseren Partner*innen vor Ort sichern wir für dich das Taschengeld bzw. die Verpflegung.
Taschengeld und Verpflegungsgeld orientieren sich an den Kosten vor Ort und erlauben dir ein einfaches unabhängiges Leben.
Versicherungspaket
Wir schließen für dich ein Versicherungspaket ab. Es beinhaltet eine Auslandskrankenversicherung, eine Unfall- und eine Haftpflichtversicherung. Zusätzlich versichern wir dich bei der gesetzlichen Unfallversicherung der berufsgenossenschaftlichen VBG für Unfälle in der Dienstzeit. Damit bist du in deinem Freiwilligenjahr gut abgesichert.
Teilnahme an ASF-Seminaren
Wir begleiten dich in deinem Freiwilligendienst mit einem spannenden Seminarprogramm mit Exkursionen und Workshops. Wir übernehmen dafür die Kosten für das Programm, die Unterkunft und Verpflegung.
Wenn dein Freiwilligendienst vom Europäischen Solidaritätskorps (ESK) mitfinanziert wird, wirst du an weiteren ESK-Seminaren teilnehmen. Auch hier werden alle Kosten für dich übernommen.
Finanzierung und Patenkreis
Wie wird dein Freiwilligenplatz finanziert?
Ein Freiwilligendienst mit ASF soll allen unabhängig von ihrem finanziellen Hintergrund möglich sein. ASF stellt den Freiwilligen eine kostenlose Unterbringung zur Verfügung und übernimmt die einmaligen Kosten für die Anreise zum Freiwilligendienst sowie die Abreise am Ende des Dienstes. Darüber hinaus werden die Kosten für den öffentlichen Nahverkehr am Projektort während des Jahres übernommen. Zusätzlich erhalten die Freiwilligen ein monatlichen Taschen- und Verpflegungsgeld.
Für einige der Freiwilligenstellen beantragen wir eine Förderung durch das Europäische Solidaritätskorps (ESK). Falls deine Freiwilligenstelle durch ESC gefördert wird, wirst du zusätzlich an zwei ESC-Seminaren teilnehmen.
Wie laufen Bewerbung und Freiwilligendienst ab?
Wie verläuft ein Freiwilligenjahr und wie kannst du dich auf deinen Freiwilligendienst vorbereiten? Und was sind die nächsten Schritte zu deiner Bewerbung? Das erfährst du hier – dann kannst du dich hier online bewerben.
- Herbst des Vorjahres: Informiere dich über einen Freiwilligendienst #mitASF: Auf Social Media und dieser Website. Kontaktiere uns gerne direkt – unser Landesbüro in deinem Land oder die Beauftragte fürs internationale Programm stehen bei allen Fragen gerne bereit.
- Frühjahr: Für ukrainische Bewerber*innen für einen Freiwilligendienst in Polen endet die Bewerbungsfrist am 31. März. Manchmal verlängern wir die Frist auch. Informiere dich am besten auf dieser Webseite. Wenn du Probleme mit dem rechtzeitigen Einreichen aller Unterlagen hast, melde dich in unserem Infobüro.
- Im Anschluss: Nach deiner Bewerbung erhältst du eine Nachricht, ob wir dich zu einem Bewerbungsgespräch einladen können. Es findet voraussichtlich digital statt. Dort lernst du mehr über ASF und die Freiwilligenstellen und wir erfahren mehr über deine Motivation und Interessen für einen Freiwilligendienst. So kannst du dich entscheiden, ob ein ASF-Freiwilligendienst für dich passt und welche Wünsche du für bestimmte Tätigkeitsfelder und Stellen hast.
- Nach dem Interview: Wenn ein ASF-Freiwilligendienst für dich und uns passend erscheint, können wir dir eine konkrete Stelle anbieten.
- Nach der Zusage für eine konkrete Freiwilligenstelle bekommst du einen Vertrag geschickt. Dieser Vertrag muss innerhalb von zwei Wochen unterschrieben an ASF zurückgeschickt werden. Damit ist deine Entscheidung für einen Freiwilligendienst sicher und verbindlich.
- Sommer: Um gut vorbereitet in dein Freiwilligenjahr zu gehen, kannst du bereits im Sommer beginnen, Polnisch zu lernen. Und du leistest ein soziales Praktikum. Optional kannst du an einem ASF-Sommerlager teilnehmen. Falls möglich suchst du nach Patinnen*Paten, die dich in dem Jahr unterstützen: Patenschaften.
- September: Zu Beginn deines Freiwilligendienstes nimmst du an einem mehrtägigen Vorbereitungsseminar in Polen teil. Du lernst deine Mitfreiwilligen, die ASF-Ansprechperson vor Ort und ASF besser kennen und bereitest dich auf die Themen und Aufgaben im Freiwilligenjahr vor.
- Während deines Freiwilligenjahres nimmst du mit deinen Mitfreiwilligen an drei weiteren Seminaren teil. Hier tauscht ihr eure Erfahrungen aus, erfahrt in Workshops und Exkursionen mehr über das Land und setzt euch mit eurer Familiengeschichte auseinander. Am Ende des Freiwilligenjahres reflektiert ihr gemeinsam eure Erfahrungen.
Jetzt bewerben
Für ukrainische Bewerber*innen: Über unser Online-Bewerbungstool kannst du dich jetzt bewerben. Bitte lies dir vorher diese Informationen durch, damit du alle Unterlagen parat hast, die du für die Bewerbung brauchst. Wir freuen uns auf deine Bewerbung!
Über ASF
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) engagiert sich seit 60 Jahren für Versöhnung und Frieden. Wir verwirklichen unsere Aufgaben vor allem durch unsere internationalen Freiwilligendienste. Wir nennen unsere Freiwilligendienste auch »Friedensdienste«, weil wir in der Zusammenarbeit mit unseren Partnern Verständnis und Solidarität einüben und gemeinsam mit ihnen für einen gerechten Frieden und die Wahrung von Menschenrechten eintreten. Wir arbeiten mit Menschen und Organisationen insbesondere aus den Ländern zusammen, die unter dem Terror des Nationalsozialismus gelitten haben.
Gegenwärtig engagieren sich ca. 15 internationale Freiwillige in Deutschland. Darüber hinaus gibt es über 150 Freiwillige in Belgien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Israel, in den Niederlanden, in Norwegen, Polen, in der Tschechischen Republik und in den USA. (Aufgrund der politischen Situation und des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine entsendet ASF derzeit keine Freiwilligen nach Belarus, in die Ukraine und nach Russland)
Außer nach Polen entsenden wir in diese Länder nur Freiwillige aus Deutschland. In Großbritannien engagiere sich Freiwillige aus Polen und Deutschland. In Polen engagieren sich Freiwillige aus der Ukraine und aus Deutschland.
Die Gründerinnen und Gründer der Aktion waren evangelische Christen aus der Bekennenden Kirche. Von Anfang an war Aktion Sühnezeichen ökumenisch orientiert. ASF bringt in diese ökumenischen Zusammenhänge die Auseinandersetzung mit dem christlichen Antijudaismus ein, der zur gesellschaftlichen Akzeptanz des Völkermords an den Juden die Voraussetzung bildete. Das jüdisch-christliche Gespräch ist für ASF ein zentrales Anliegen.