Predigthilfe zur Friedensdekade
Predigthilfe 2021
Der Friede braucht nicht viele, aber die richtigen Worte. Wenn dagegen das »Handreichen«, »Reden« und »nochmal Versuchen« ausbleiben, dann übernehmen Feindschaft und Zerstörung das Spielfeld. Mit grausigen Folgen für lange Zeit: Langzeitfolgen. Versteht ein Kind von neun Jahren. Weiß man seit der Kinderstube der Menschheitsgeschichte – und setzt sich doch immer wieder darüber hinweg. Die Trümmer, Schutt und Asche der Jahrtausende erzählen es klagend und schmerzvoll. Sie greifen nach der und in die Gegenwart. Aktualisieren sich immer wieder – zum Erschrecken! Dagegen hilft vor allem: Nochmal versuchen! Nochmal und nochmal, Jahr für Jahr, diese wertvolle Hilfe zum Verkündigen und Beten, Denken, Bitten, Aufstehen und Losgehen in der ökumenischen Friedensdekade. Ich gehe davon aus, dass auch in mdiesem Jahr aus Gedanken des Friedens Gedichte, ja mehr noch: Gehwege der Hoffnung werden, und zwar einer Hoffnung darauf, dass nachhallt und hält, was Frieden geben kann.m Ein menschenverachtendes, ein jeden jüdischen Menschen verachtendes Schreckensregime hatte auf Generationen Langzeitfolgen verursacht. Mitm nichts und wieder nichts wäre es zu rechtfertigen, dass auch nur ein Detail des Erinnerns, Vergegenwärtigens und Aufarbeitens verschleppt würde. Wir hören darum nicht auf, Gott nochmal zu bitten aufzustehen und die Trümmer, den Schutt, das Gebrochene der Geschichte bloß nicht einfach zu kitten, sondern sie alle erzählen zu lassen. Darum der 9. November, ein Tag, ein Abend von Trauer, Schuld und Verantwortung. Damit das Erschrecken zur Einfühlung wird. Auf so ein Wunder setzen wir. Wundergeschichte ist Glaubensgeschichte.