Predigthilfe zum Israelsonntag

Predigthilfe 2023

»Was für ein Volk!« In diesen wenigen Worten steckt vieles auf einmal: Bewunderung, Verehrung, Irritation, vielleicht sogar Provokation. Die Begegnung mit dem Volk Israel löst bis heute unterschiedliche Reaktionen aus. Die einen sind fasziniert davon, wie jüdische Menschen ihren Glauben im Alltag leben, wie sie – verstreut auf der ganzen Welt – die Beziehung zu Gott pflegen und in der ständigen Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift stehen. Andere fühlen sich befremdet und lassen sich verführen zu stereotypen Bildern oder gar Verschwörungstheorien zu »den Juden«.

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Wie verbreitet antisemitische Denkmuster quer durch die Bevölkerung vertreten sind, konnten Mitarbeitende der Bildungsstätte Anne Frank letztes Jahr auf der documenta 15 in Kassel eindrücklich erleben. In ihrem Bemühen, das Publikum dieser Ausstellung zeitgenössischer Kunst für antisemitische Stereotype in einigen Kunstwerken zu sensibilisieren, stießen sie erschreckend oft auf Ressentiments und Verschwörungsnarrative. Dabei waren es keineswegs nur Menschen aus weit rechts stehenden Parteien, die ihnen da mit antisemitischen Vorurteilen und Aussagen begegneten. Viele Besucher*innen ärgerten sich über die Kritik an antisemitischen Stereotypen in einigen Kunstwerken, die auf der documenta 15 gezeigt wurden; andere waren empört über diese Kunstwerke und betroffen darüber, dass sie in Deutschland gezeigt wurden. Und manche erlebten hilflos, wie schwer es war, über diese Fragen miteinander zu sprechen. Wir haben in den aufgeheizten Diskussionen des letzten Jahres hier in Kassel im Umfeld der documenta 15 viel gelernt, etwa wie schwierig es ist, Diskussionen über Antisemitismus und über Israel so zu gestalten, dass auch die Menschen Kritik an Stereotypen verstehen und nachvollziehen können, die sich noch nicht intensiver mit Antisemitismus und Judenhass auseinandergesetzt haben. Die Emotionalität, die Heftigkeit der Vorwürfe, auch die pauschalen Urteile, die da auf beiden Seiten zu hören waren, zeigen mir, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben. Das Verhältnis zu Jüdinnen*Juden und zu Israel wird ein aktuelles Thema bleiben.

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