Predigthilfe zum Israelsonntag

Predigthilfe 2017

Auch an diesem Israelsonntag werden Sie in Gottesdiensten und vielleicht auch in anderen Veranstaltungen der bleibenden Verbindung zwischen Juden und Christen gedenken. Ingrid Schmidt und Helmut Ruppel stellen uns in bewährter Art Materialien für die Gemeinde vor, die Ihnen Anregungen für weitere Arbeit am Thema sein möchten.

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Ein Frauenporträt ziert unsere diesjährige Predigthilfe zum Israelsonntag. Es ist das farbenreiche und intensive Bild der deutsch-jüdischen Malerin Julie Wolfthorn, die 1864 in Thorn im damaligen Westpreußen (heute Toruń, Polen) geboren wurde und 1944 in Theresienstadt starb. Aktiv im Berliner Künstlerleben und im Jüdischen Kulturbund war diese bemerkenswerte und lebendige Künstlerin, die in einem ihrer letzten Briefe an einen Freund schrieb: »Vergessen Sie uns nicht!«.

Das wollen wir nicht tun und setzen ihr mit der vorliegenden Publikation und der Einführung durch Ingrid Schmidt ein Denkmal. Ihr Portrait schmückt eine Predigthilfe, in der wir in besonderer Weise Autorinnen zu Wort kommen lassen und uns mit der Geschichte und den Geschichten von Frauen befassen. Eine von ihnen ist Elisabeth Schmitz, von der Andreas Pangritz in seinem Beitrag berichtet. Klarer, hellsichtiger und entschiedener als ihre Zeitgenossen prangert die Studienrätin für Deutsch, Geschichte und Religion bereits 1933 die Ausgrenzung jüdischer Menschen an und versteckt zunächst eine ihr bekannte jüdische Ärztin und dann weitere Jüdinnen und Juden, die untertauchen mussten, in der Nähe des Wandlitzsees.

1934 trat Elisabeth Schmitz der »Bekennenden Kirche« bei und die Erinnerung an sie ist deshalb so kostbar, weil sie als eine der wenigen auch in dieser sonst doch so widerstehenden Gemeinschaft sich deutlich auf der Seite des jüdischen Volkes positionierte und auch die Bekennende Kirche zum Eintreten für das jüdische Volk aufrief. Sie warnte entschieden davor, dass es »in der Bekennenden Kirche Menschen geben kann, die zu glauben wagen, sie seien berechtigt oder gar aufgerufen, dem Judentum in dem heutigen historischen Geschehen und dem von uns verschuldeten Leiden Gericht und Gnade Gottes zu verkündigen, (…) eine Tatsache, angesichts derer uns eine kalte Angst ergreift.(…) Hüten wir uns, daß wir den Greuel unserer Sünde nicht verstecken im Heiligtum des Willen Gottes. Es könnte sonst wohl sein, daß auch uns die Strafe der Tempelschänder träfe, daß auch wir den Fluch dessen hören müßten, der die Geißel flocht und trieb sie hinaus.«

Die Erinnerung an die ermordete Malerin Julie Wolfthorn und die mutige Widerständlerin Elisabeth Schmitz bilden den Rahmen, in denen wir unsere anderen Texte einordnen wollen.

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