Begegnung, die verändert
Zeitschrift: zeichen 3 / 2015
So tastet sich unser Landesbeauftragte Johannes Gockeler in Israel an die Rede Martin Bubers von dem „göttlichen Funken“ heran, der in dem Moment der Begegnung entsteht und über die beiden Menschen hinaus und auf ein Drittes verweist.
Wir lesen Freiwilligenberichte über das Risiko, das in der Begegnung liegt, denn wenn Begegnung ernst genommen wird, bleibt sie ein Wagnis, das auch scheitern kann.
Wir lesen Beiträge, die sich mit Begegnungen mit dem „Fremden“ auseinandersetzen.Wir hören aus verschiedenen Perspektiven über die Erfahrungen von Roma in Deutschland und Tschechien und über Sommerlager nicht nur in Griechenland.
Während ich diese Zeilen schreibe, sind die Terroranschläge in Paris kaum einige Tage vergangen und auch das Leben in Brüssel steht gespenstisch still. Ich hoffe, dass zu dem Zeitpunkt, in dem unsere Leserinnen und Leser das zeichen in den Händen halten, uns alle nicht weitere Schreckensnachrichten ereilt haben. Wir sind mit Euch und Ihnen gemeinsam entsetzt über die hasserfüllten und kaltblütigen Anschläge, die sich nicht nur gegen Frankreich, sondern gegen die Menschheit und Menschlichkeit richteten.
In Deutschland erlebten wir in den vergangenen Monaten Hilfsbereitschaft und Offenheit gegenüber geflüchteten Menschen. Gleichzeitig nehmen rassistische Bewegungen und Übergriffe auf Flüchtlinge rapide zu. Wir hoffen, dass die Anschläge nicht dafür missbraucht werden, schutzsuchende Flüchtlinge abzuweisen oder zu diffamieren. Viele Menschen aus Syrien fliehen gerade vor dem Terror islamistischer Gruppen. „Ich bin ein Mensch, kein Flüchtling“ ruft uns Muhammad Abu Hajar entgegen, der zu uns auf der letzten Jahresversammlung gesprochen hat und den wir in diesem zeichen porträtieren.
Auch das ist eine eigentlich einfache Tatsache, die sich jedoch erst in der konkreten Begegnung miteinander manifestiert. Wir werden bei ASF unsere Arbeit mit geflüchteten Menschen ausweiten und Sie und Euch auch im kommenden Jahr an diesen Begegnungen teilhaben lassen.