25 Jahre ASF in Russland

Zeitschrift: zeichen 2 / 2015

Als wir im Januar dieses Jahres unsere Projektpartner_innen in Russland besuchten, hörten wir, wie wichtig die Arbeit der jungen Freiwilligen und der Sommerlager sei – als Zeichen der Präsenz, des Interesses, aber auch der kritischen Auseinandersetzung mit diesem Land, den politischen Entwicklungen und seiner Geschichte.

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Seit rund 25 Jahren engagieren sich unsere Langzeitfreiwilligen und Sommerlagerteilnehmenden in Russland. Sie betreuen Überlebende des Nationalsozialismus und Stalinismus sowie Menschen mit Behinderungen, arbeiten in der historischen und politischen Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit, sind in verschiedenen Gemeinden tätig und restaurieren Friedhöfe und Gedenkorte.

Diese Jahre waren geprägt durch die sich wandelnden politischen und wirtschaftlichen Bedingungen für zivilgesellschaftliches und soziales Engagement. Auch der historische Erinnerungsdiskurs um den Zweiten Weltkrieg, den Holocaust und die stalinistischen Repressionen hat in dieser Zeit viel Bewegung erfahren.

Unausweichlich ist in der Diskussion um Russland natürlich der Blick gerichtet auf die Ukraine und den Krieg im Osten des Landes sowie auf die Menschen, die von heute auf morgen in einem anderen Land leben oder aus ihrer Heimat flüchten mussten. Eine frühere Projektpartnerin erzählt über das Leben auf der Krim und ihren Kampf um die ukrainische Staatsbürgerschaft.

Manfred Sapper analysiert in seinem Debattenbeitrag die Hintergründe und Ursachen des Krieges in der Ukraine und legt dabei seinen Fokus auf die innenpolitischen Bedingungen in Russland. Die sehr polarisierend geführte mediale, politische und gesellschaftliche Debatte um die aktuellen Entwicklungen in Russland und in der Ukraine zeigt die Vielfalt, aber auch die Gegensätzlichkeit der herangezogenen Deutungsmuster. Diese Multiperspektivität auch in den eigenen Reihen ist uns wichtig.

Einblicke in die vielen unterschiedlichen Stimmen und Einschätzungen gewähren in diesem zeichen die Freiwilligen aus Deutschland, Russland und der Ukraine, unsere Moskauer Projektpartnerin und Kuratorin Irina Scherbakowa, die ehemalige ASF-Vorsitzende Ruth Misselwitz sowie die Historikerin und ehemalige Russland-Freiwillige Ulrike Huhn.

Wir sehen unsere Rolle darin, unser Engagement in Russland sowie der Ukraine auch in schwierigen Zeiten nicht abbrechen zu lassen und unsere Projektpartner_innen weiter zu begleiten und Begegnungen zu ermöglichen. Ein Bewusstsein für die Komplexität der historischen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen geht damit einher. So begegneten sich in unserem Sommerlager in Minsk junge Menschen aus Deutschland, der Ukraine, Russland und Belarus. Neben dem praktischen Tun setzten sie sich mit den Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Engagements für eine friedliche Lösung des Krieges in der Ukraine auseinander.

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