Freiwilligenstellen in Tschechien

Archiv der Sicherheitskräfte – Praha (Prag)
Das Archiv der Sicherheitskräfte wurde 2007 als Teil des Instituts für das Studium totalitärer Regime gegründet. Die wichtigste Aufgabe der Einrichtung ist die Pflege der Archive aus der Zeit der kommunistisch-totalitären Regierung und aus der national-sozialistischen Zeit im Protektorat Böhmen und Mähren. Freiwillige unterstützen hier bei der Digitalisierung und Verarbeitung der Unterlagen und arbeiten an der Erstellung einer Datenbank mit.

Charitas – Olomouc (Olmütz)
Die Caritas Olomouc ist eine gemeinnützige kirchliche Organisation und Teil des Netzwerks tschechischer Wohltätigkeitsorganisationen. Sie erbringt Sozial- und Gesundheitsdienste, veröffentlicht Fachsammlungen und führt kulturelle, soziale und andere Aktivitäten durch. Die Freiwilligen bringen sich in alle Arbeitsbereiche der Caritas ein.

Collegium Bohemicum – Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe)
Das Collegium Bohemicum ist eine Kultur- und Bildungseinrichtung, die die Geschichte des Zusammen­lebens von Deutschen und Tschechen in den böhmischen Ländern erforscht und der Öffentlichkeit bekannt macht. Die Freiwilligen unterstützen das Team bei der pädagogisch-konzeptionellen Arbeit und helfen bei der Organisation und Vorbereitung von Ausstellungen, Konzerten, Festivals oder bei Übersetzungs- und Archivarbeiten mit. Die Stelle ist kombiniert mit Besuchsdiensten bei älteren Menschen über Živá paměť.

Diecézní charita Brno – Brno (Brünn)
Diecézní charita Brno ist eine betreute Wohngemeinschaft für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung. Freiwillige begleiten einige der Klient*innen auf ihrer täglichen Fahrt in die Werkstatt und auf dem Weg zurück nach Hause und unterstützen die Assistent*innen bei ihrer Arbeit in den Wohngemeinschaften und bei der Freizeitgestaltung. Diese Stelle kann mit Besuchsdiensten bei älteren Menschen der Jüdischen Gemeinde Brünn kombiniert werden.

Effeta – Brno (Brünn)
Die Effeta ist ein Werkstätten- und Freizeitprogramm für Menschen vor allem mit geistiger, aber auch körperlicher Behinderung. In den Werkstätten werden beispielsweise Arbeit mit Holz, Seidenmalerei, Weben, Korbflechten angeboten. Die Hauptaufgabe der Freiwilligen ist es, die Sozialassistent*innen zu unterstützen und die Klient*innen in den Arbeits- bzw. Freizeitgruppen sowie beim Essen zu betreuen. Diese Stelle kann mit Besuchsdiensten bei älteren Menschen der Jüdischen Gemeinde Brünn kombiniert werden.

Gedenkstätte Lidice – Lidice
Im Zweiten Weltkrieg wurde der kleine Ort Lidice bei Prag zum Symbol der faschistischen Willkür: das Dorf wurde im Juni 1942 niedergebrannt. Alle Männer wurden erschossen, die Frauen und Kinder in Konzentrationslager deportiert. Die Gedenkstätte Lidice dokumentiert diese Ereignisse. Freiwillige betreuen und führen deutsch- und englischsprachige Gruppen durch die Gedenkstätte. Darüber hinaus unterstützen sie die Gedenkstätte bei Büroarbeiten, Recherchen und Übersetzungen und helfen bei der Organisation, Durchführung und Dokumentation von Ausstellungen und Gedenkveranstaltungen mit.

Gedenkstätte Theresienstadt – Terezín
Die Gedenkstätte Theresienstadt besteht aus zwei Gedenkorten und wird jährlich von ca. 300 000 Menschen besucht. Die Zeit, die die Gefangenen in Theresienstadt verbracht haben, wird den Besucher*innen sowohl durch die authentische Umgebung als auch durch Ausstellungen nahegebracht. Freiwillige führen Besuchsgruppen durch die Ausstellungen, begleiten Studiengruppen und unterstützen die pädagogische Abteilung bei organisatorischen Aufgaben.

Jüdische Gemeinde Brno – Brno (Brünn)
Die jüdische Gemeinde in Brno blickt auf eine jahrhundertlange Geschichte zurück. Von der einst blühenden Gemeinde ist nach der deutschen Besatzungs- und Vernichtungspolitik und den folgenden Repressionen in der ehemaligen ČSSR jedoch nur wenig erhalten. Die Gemeinde umfasst heute weniger als 280 Mitglieder. ASF fühlt sich der Gemeinde seit vielen Jahren verbunden. Freiwillige unterstützen hier ältere Menschen durch Besuchsdienste und Haushaltshilfe. Die Stelle ist mit der Stelle bei Effeta und der Caritas Brno (Assistenz für Menschen mit Behinderungen) kombiniert.

Jüdische Gemeinde Prag – Praha (Prag)
Die jüdische Gemeinde Prag ist mit ca. 1600 Gemeindemitgliedern relativ klein. Dafür gibt sie mit verschiedenen Angeboten ihren Mitgliedern die Möglichkeit, ihren Glauben angemessen zu leben: Gottesdienste, kulturelle Veranstaltungen, koschere Gemeindemittagessen etc. Viele Gemeindemitglieder sind ältere Menschen. Freiwillige unterstützen sie durch Besuchsdienste und Haushaltshilfe und tragen einen mobilen Mittagstisch an Gemeindemitglieder aus.

Kulturní centrum Řehlovice – Řehlovice (Groß Tschochau)
Řehlovice ist ein Dorf im Grenzgebiet zu Deutschland. Das Kulturzentrum ist ein Treffpunkt für Künstler*innen aus Tschechien, Deutschland und Österreich, die sich mit der tschechisch-deutschen Kultur beschäftigen. Die Freiwilligen unterstützen das Kulturzentrum bei der Organisation von Veranstaltungen und bei der Öffentlichkeitsarbeit. In den Wintermonaten arbeiten die Freiwilligen in der Stadtgalerie in Litoměřice.

Museum für Romakultur – Brno (Brünn)
Das Museum präsentiert eine Dauerausstellung zur Geschichte der Sinti und Roma und betreibt ein Denkmal für die im Holocaust ermordeten Sinti und Roma in Mähren. Die Freiwilligen arbeiten in der Fach- und Bildungsabteilung des Museums mit und helfen am Areal des Denkmals aus. Die Stelle ist ein Nebenprojekt und wird mit dem Projekt Caritas Brünn kombiniert.

Post Bellum – Olomouc (Olmütz) und České Budějovice (Budweis)
Post Bellum ist eine Organisation, die seit 2001 Erinnerungen an Schlüsselmomente des 20. Jahrhunderts in Tschechien sammelt und festhält. Strategische Partner und Mitgestalter von „Memory of the Nation“ sind das Institut für das Studium totalitärer Regime und der Tschechische Rundfunk. Post Bellum organisiert Ausstellungen, veröffentlicht Bücher und führt jedes Jahr den größten Dokumentarfilmwettbewerb in der Tschechischen Republik und der Slowakei durch. Freiwillige unterstützen im Alltag und bei der Büroarbeit und nehmen an Bildungsprojekten teil.

Stadtgalerie Litomyšl – Litomyšl (Leitomischl)
Die Stadtgalerie Litomyšl betreibt Ausstellungsräume und organisiert das Kunstfestival Kreatives Litomyšl. Freiwillige arbeiten bei den Ausstellungen und dem Kunstfestival mit, unterstützen bei der Durchführung der Begleitprogramme, von Lesungen und Führungen und helfen bei der Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt Leitomischler architektonisches Manual mit. Einen Tag pro Woche unterstützen sie Senior*innen und Programme der Caritas vor Ort.

Živá paměť  Praha – Praha (Prag)und Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe)
Die Organisation Živá Paměť (‚Lebendige Erinnerung‘) setzt sich vor allem mit dem Thema Zwangsarbeit im Nationalsozialismus auseinander und bietet ehemaligen Zwangsarbeiter*innen rechtliche und soziale Beratung, führte kulturelle und soziale Aktivitäten für ihre Klient*innen durch und widmet sich der Dokumentation und Information zum Thema Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Freiwillige unterstützen ehemalige Häftlinge und Zwangsarbeiter*innen in der Stadt und der Region durch Besuchsdienste und Haushaltshilfe.

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