Presse

Solidarität statt Verhöhnung für die NS-Verfolgten

Die Aiwanger-Affäre wirft grundlegende Fragen darüber auf, wie wir mit historischer Verantwortung als Gesellschaft, aber auch persönlich umgehen. Statement der ASF-Vorsitzenden Ilse Junkermann und der ASF-Geschäftsführerin Jutta Weduwen.

Ilse Junkermann, ASF-Vorstandsvorsitzende (l.) und Jutta Weduwen, ASF-Geschäftsführerin Bild: ASF

Es ist verheerend für unsere politische Kultur, dass ein Minister im Amt bleibt, der sich nicht klar und glaubwürdig von seiner antisemitischen, rassistischen und geschichtsrevisionistischen Vergangenheit abgrenzt, sondern offensichtlich nur rein taktisch vorgeht, auch daran zeigt sich, dass es sich mitnichten um eine „Jugendsünde“ handelt. Schlimmer noch: Er geriert sich als das Opfer, dabei wurden doch im Pamphlet die Ermordeten in #Dachau und #Auschwitz verhöhnt, ihnen gebührt unsere Empathie und #Solidarität. Mit populistischer Stimmungsmache wurde in dieser Affäre allein nach Machterwägungen entschieden.

Wir müssen uns auf allen Ebenen rechten Tendenzen entgegenstellen, die auch die Haltungen in der Mitte der Gesellschaft prägen. Ein medial inszenierter Gedenkstättenbesuch oder routinierte Gedenktagsreden sind zu wenig. Gefragt ist wirkliche persönliche Auseinandersetzung, wie zum Beispiel in unseren Freiwilligendiensten: Wer ein Jahr lang als junger Mensch Überlebende oder Menschen mit Behinderungen begleitet, ihren Alltag und ihre Perspektiven teilt, wird sein Leben lang gegen rechte Tendenzen und Menschenfeidlichkeit seine Erfahrungen setzen und den Diskurs in seinem Umfeld mitprägen.

An Gedenkorten wie den Gedenkstätten Dachau, Majdanek, Westerbork, Falstad, Mechelen, in Yad Vashem, den Arolsen Archives oder dem Illinois Holocaust Museum und vielen weiteren Institutionen engagieren sich unsere Freiwilligen für ein Jahr und zwar Tag für Tag und nicht nur für einen medial inszenierten Besuch. So geht eine wirkliche Auseinandersetzung und historisches Lernen durch internationale Begegnung!

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