#meinfijerhalten, Aus dem Freiwilligenalltag, Kampagne
„Diese Erfahrung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen“
Rund 100.000 Menschen engagieren sich jährlich in einem Freiwilligendienst. Sie leisten wertvolle Arbeit und tragen einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft bei. #mitASF engagieren sich rund 140 Menschen für zwölf Monate als Freiwillige oder in zweiwöchigen Sommerlagern: für Erinnerung, Verständigung und gesellschaftliche Solidarität.
Das Jahr #mitASF in einem anderen Land, mit einer neuen Sprache und Aufgabe und vielen Begegnungen in einem ganz anderen Alltag prägt – die Freiwilligen und den Menschen, die sie begleiten. Dafür sagen wir als ASF den Freiwilligen ihnen und allen, die ehrenamtlich als Teamer*innen und Partner*innen in den Stellen dies möglich machen: Merci! ευχαριστώ! Takk! дякую! Dziękuję bardzo! Děkuji mnohokrát! Thank you! Giitu! Dank u wel! Большое спасибо! Вялікі дзякуй! תודה רבה شكرًا Danke schön!
Doch einmal Danke sagen am Tag des Ehrenamts allein reicht nicht. Sinnvolle Freiwilligenarbeit braucht eine gute Begleitung mit landeskundigen Ansprechperson, festen Partnerorganisationen und guten Seminaren. Das kostet. EU, Bund und Länder stehen hier in der Verantwortung, nicht noch die Förderungen zu kürzen, sondern verlässlich und praktikabel Freiwilligendienste zu fördern. Denn die Kosten gerade im internationalen Austausch sind aufgrund der Inflation in Deutschland, aber auch in den Partnerländern teils massiv gestiegen und das schon seit längerem. Demgegenüber wurden die Fördersätze des Bundes und der EU jedoch nicht entsprechend erhöht. Zu diesen schleichenden Kürzungen durch Kaufkraftverlust sollten noch weitergehende Sparpläne der Bundesregierung sowohl bei den Freiwilligendiensten als auch in der Demokratieförderung kommen. Beides hätte die ASF-Arbeit wie auch viele weitere Träger stark getroffen.
Dank des engagierten Einsatzes breiter zivilgesellschaftlicher Bündnisse wie den Kampagnen #meinFIJerhalten, „Freiwilligendienste stärken“ und #GeradeJetztFuerAlle konnten diese Einsparungen abgewendet werden. Doch die Unsicherheit bleibt mit Blick auf die im nächsten Jahr anstehenden Planungen.
So betonte Karlo Wieseler gegenüber Olaf Scholz: „Ein neues Land, eine neue Sprache, eine neue Aufgabe: Dieses Jahr in den USA hat mich sehr geprägt und bereichert. Vor allem die warmen Begegnungen mit Überlebenden der Shoah werden mich ein Leben lang begleiten.“ Diese wertvolle Erfahrung und Chance auf Teilhabe sollte allen offen stehen – unabhängig vom finanziellen Background oder Bildungsgrad! Deswegen fordern wir einen Rechtsanspruch auf gut finanzierte Freiwilligenstellen.