Predigthilfe zum 9. November / 27. Januar
Predigthilfe 2024 / 2025
Die Pogrome um den 9. November 1938 markierten eine Eskalation der Verfolgung und des gewalttätigen Ausschlusses von Jüdinnen*Juden im nationalsozialistischen Deutschland. Sie waren jedoch nicht der Beginn und nicht das Ende der antisemitischen Diskriminierung und Verfolgung. Nach dem 9. November 1938 wäre es noch möglich gewesen, die Weichen der Geschichte umzustellen. Aber Auschwitz, dessen Befreiung wir am 27. Januar gedenken, steht für das unfassbare Ausmaß der nationalsozialistischen Gewalt und des Mordens. Judenfeindschaft ist seitdem nicht verschwunden, das wurde mit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden weltweiten Anstieg von Antisemitismus schmerzhaft deutlich.
Mit dieser ASF-Predigthilfe möchten wir Ihnen Anregungen und Impulse zur Gestaltung von Andachten und Gottesdiensten am 9. November und am 27. Januar geben. Zu beiden Gedenktagen finden Sie in diesem Heft Predigtentwürfe sowie Vorschläge für die liturgische Gestaltung.
In den kommenden Monaten erinnern wir auch an die schrittweise Beendigung des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung Europas vor 80 Jahren. Noch in den letzten Wochen, Tagen, ja Stunden dieses Krieges wurden unfassbare Verbrechen begangen. In fieberhafter Besessenheit wurden bis zum Schluss Jüdinnen*Juden in den Tod deportiert, KZ-Häftlinge auf Todesmärsche gezwungen und hinterließ die Wehrmacht auf ihrem Rückzug verbrannte Erde, zerstörte Dörfer und Städte. Die Spuren dieser Endphaseverbrechen ziehen sich durch ganz Europa.
Der ASF-Freiwillige Jakob Schupp berichtet, wie die Erinnerungszeichen an eines der größten NS-Massaker ihn tagtäglich auf seinen Wegen durch das Warschauer Stadtviertel Wola begleiten. Auch im Deutschen Reich selbst kulminierte die Gewalt kurz vor Kriegsende. NS-Gegner*innen, aber auch Zivilist*innen, die sich und ihre Kinder davor bewahren wollten, ganz zum Schluss noch in den sinnlosen Kämpfen zu sterben, wurden in willkürlichen Schnellverfahren umgebracht. Darüber berichten Barbara Galaktionow und Lena Knops unter den zeitgeschichtlichen Bezügen.
Im zeitlichen Bogen zwischen den Gedenktagen liegt am 17. November auch der Volkstrauertag beziehungsweise Friedenssonntag, an dem in vielen Landeskirchen und Gemeinden für die Arbeit von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste Kollekten gesammelt werden. Wir sind für diese Unterstützung sehr dankbar.
Immer öfter hören wir, dass unsere ASF-Predigthilfen und Materialien für Gemeinden digital genutzt werden. Wir diskutieren aktuell in unserem Team, ob gedruckte Ausgaben in Zukunft noch benötigt und genutzt werden oder ob wir damit – auch aus Gründen der Nachhaltigkeit – ganz in den digitalen Raum »umziehen« sollten.
Wie nutzen Sie die ASF-Predigthilfen? Wir würden uns sehr über Ihr Feedback und Rückmeldungen, sowohl zu den Inhalten wie auch zur Form, freuen. Schreiben Sie dazu gern an: presse@asf-ev.de