Herausforderungen und Geschenke: Einblicke in das Freiwilligenleben bei ASF
Zeitschrift: zeichen 4/2011
Für die große Welt vielleicht unscheinbare Geschichten, aber für die Erzählenden und deren Umgebung große, lebensprägende Erfahrungen. Da geht es um Verantwortung für andere, um Schmerz in der Begegnung mit Menschen, deren Lebensgeschichte von Verfolgung und Shoa geprägt sind. Ein Schmerz, der gelindert wird durch Zuhören und Sprache finden. Erfahrungen, die glücklich machen, herausfordern, erstaunen, anstrengen, überraschen. Die Freiwilligen bringen mit ihrem Engagement ein Stück Leben in sehr unterschiedliche Welten, Leben gegen den Tod. Das ist nicht ohne Zaudern und Zögern, ohne Ratlosigkeit und manchmal Ängste und Furcht vor der Monstrosität der Gewaltgeschichte z.B. in Auschwitz zu leben. Gegengeschichten auf dem spannungsreichen Weg zu einer nichtselbstverständlichen Verständigung, Gegengeschichten gegen Gewalt: für Zartheit, auch zur „Reparatur“ der eigenen Bilder von den Anderen.
Bilder ändern, um auch die jeweilige Umgebung friedlicher und gerechter zu gestalten, das wollen wir mit der Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz, zu deren 25-jährigen Bestehen der Architekt Helmut Morlok ihre Anfänge bedenkt. Ja, Mensch kann es einfach tun, einen Unterschied machen, wie es die Freiwilligen tun und auch die IJBS im deutsch-polnischen Verhältnis seit langem immer wieder versucht und umsetzt.
Das wollen wir weiter tun, immer wieder neu und brauchen dafür Sie und Euch, die mit uns diese Ziele einer anderen als der gewaltvollen Wirklichkeit, mehr Frieden, mehr Teilhabe, mehr Leben wollen. Mit herzlichem Dank auch an die Autor_innen dieses Heftes, alle ASF Freiwilligen und Unterstützer_innen und einer lebendigen Bitte um Ihre weitere ideelle und materielle Unterstützung grüße ich Sie mit den besten Wünschen für eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Ihr und Euer Christian Staffa