80 Jahre – kein Ende

Zeitschrift: zeichen 1/2025

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa setzen wir uns in diesem Heft mit der Gegenwart des Erinnerns auseinander, die sich in aller Dringlichkeit stellt: angesichts rechtsextremer Raumnahme, des russischen Krieges gegen die Ukraine und verbreiteter Demokratiefeindlichkeit. Jahrzehnte sind vergangen, die Folgen für die Verfolgten und ihre Familien und angegriffene Minderheiten sind es nicht. Welche Antworten kann eine wache, unbequeme Erinnerungskultur geben?

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Mit der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz (und vieler anderer Orte der Verfolgung) jährt sich 2025 ein weiteres historisches Datum, nunmehr zum 80. Mal. Während bei früheren „runden“ Jahrestagen kritisch gefragt wurde, ob das stete Erinnern zur bloßen Routine und hohl klingenden Selbstvergewisserung geraten könnte, fällt das Gedenken in diesem Jahr gespenstisch aktuell aus: Überlebende, wie der kürzlich im Alter von 98 Jahren verstorbene Marian Turski, warnen entschieden vor einem neuen Rechtsruck.

Wir erinnern an Marian Turski und sein Wirken in unserer Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim und berichten kritisch vom offiziellen Gedenken am ehemaligen Vernichtungsort in Auschwitz wie im Deutschen Bundestag, wo direkt auf die Rede des ukrainischen Shoah-Überlebenden und ASF-Partners Roman Schwarzman der Abstimmungserfolg der AfD-Fraktion folgte.

In zwei Bildreihen schauen wir bewusst auf oftmals übersehene Gedenkorte, die doch gerade mit der industriellen Ausbeutung und Vernichtung durch Arbeit zusammenhängen: Die vielen größeren oder kleineren Nebenlager des KZ-Systems Auschwitz und das lokale Erinnern entlang der Todesmärsche durch Brandenburg.

In diesem Heft haben wir historische Perspektiven aus Polen, Italien, Japan, den Niederlanden und Deutschland versammelt. Der Zweite Weltkrieg endete dort sehr unterschiedlich, was überall bleibt, sind ambivalente Spätfolgen: sozial, politisch, erinnerungskulturell.

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