Ein Jahr danach

Verlesen der Namen und Klagegottesdienst

Am Vorabend des 7. Oktober wollen wir bei einem Gottesdienst innehalten und jüdische Stimmen hören. Zuvor lesen wir ab 16 Uhr die Namen der Opfer. Wir wollen versuchen, unserer Fassungslosigkeit vor der entgrenzten Gewalt des terroristischen Hamas-Überfalls auf Israel ein Jahr zuvor und unserer Solidarität mit den Opfern, den angegriffenen Juden*Jüdinnen hier und anderswo Ausdruck zu verleihen.

"October 7" (2023), Bild: Zoya Cherkassky Courtesy: Fort Gansevoort

Mein Herz ist wie zerschmolzenes Wachs. Mein Herz schmilzt vor Trauer und brennt vor Zorn. Und die Zunge klebt mir am Gaumen, wenn ich rede. (Psalm 22,15f)

„Denn anmaßend schmeckt jedes Wort, das vorgibt, zu verstehen und nachzufühlen. Und jedes Beteuern von Solidarität kommt mir seltsam abgestanden und abgeschmackt vor. Nein, wir können nicht verstehen, wie es Euch in diesen Tagen geht. Es liegt außerhalb unserer Vorstellungskraft, wie sich das anfühlt und was das bedeutet, was am 7. Oktober geschehen ist.“

Diese Worte der Ratsvorsitzenden Annette Kurschus zu der schlimmsten antisemitischen Gewalttat seit 1945 haben nichts an Aktualität eingebüßt. Sie sind sogar noch aktueller geworden durch die gespenstische Welle antisemitischer Gewalttaten und Angriffe in der ganzen Welt wie auch durch die vom sadistischen Terror der Hamas ausgelösten Kriegshandlungen, die Zehntausende Menschen das Leben kosten – Leben, die durch diesen Terrorakt von der Hamas geopfert wurden und werden.

Auch wenn es keine Worte gibt, wäre es falsch zu schweigen und falsch nicht zu versuchen, solidarisch zu sein.

Bei einem Klagegottesdienst am Vorabend des 7. Oktober wollen wir dennoch immer wieder stumm werden und jüdische Stimmen hören beziehungsweise zitieren. Wir wollen versuchen, unsere Fassungslosigkeit vor so viel antisemitischer Gewalt und unsere Solidarität mit den Opfern des 7. Oktober, den angegriffenen Juden*Jüdinnen hier und anderswo zu zeigen.

Vor dem Gottesdienst, der um 19 Uhr beginnt, lesen wir ab 16 Uhr die Namen von Menschen, die am 7. Oktober und danach bei den terroristischen Angriffen oder in Geiselhaft umgebracht wurden. Es ist jederzeit möglich, zur Namenslesung zu kommen.

AFS-Blog

Ein Jahr nach 7. Oktober: Konkrete Solidarität mit israelischer Zivilgesellschaft

zum Blogbeitrag

Gedenken an queere NS-Verfolgte im Bundestag – mit vielen Weggefährten von ASF

zum Blogbeitrag

Statt Vorschlägen über die Köpfe der Leidtragenden hinweg – jetzt ist unsere Unterstützung gefragt

zum Blogbeitrag

Mut, Verzweiflung und Zusammenhalt in Odesa

zum Blogbeitrag

Wie Antisemitismus entgegentreten?

zum Blogbeitrag

60 Jahre ASF in Belgien

zum Blogbeitrag

Viele Gespräche und Begegnungen in Nürnberg

zum Blogbeitrag
WordPress Double Opt-in by Forge12