ASF-Seminarreise, Erinnerungskultur
Studienreise nach Brno
Dank unserer Partnerorganisationen und unserer Freiwilligen vor Ort erfuhren wir bei Stadttouren, Ausstellungs- und Gedenkstättenbesuchen und Zeitzeugengesprächen mehr über die NS-Verfolgung der Sinti*zze und Rom*nja.
In der kürzlich eröffneten Gedenkstätte Hodonín bei Brno/Brünn wird die Geschichte der Zwangsarbeit und Deportationen nach Auschwitz vermittelt. Der Gedenkort erzählt aber auch von den Leerstellen des Erinnerns nach 1945. Viele Jahre war hier ein Feriencamp, auf einem anderen ehemaligen Lagergelände befand sich eine Schweinezucht, erst nach langen Kämpfen konnte die Gedenkstätte eröffnet werden. Nach einer Führung legten wir für die Opfer Blumen nieder.
Im Museum für Romakultur lernten wir mehr über die lange Geschichte der Rom*nja in Tschechien und setzten uns in einem eigenen Workshop und in einer Gesprächsrunde mit Angehörigen der Minderheit mit eigenen Vorurteilen und der heutigen Diskriminierung auseinander.
Die ASF-Freiwilligen führten uns auch durch die Stadt Brno und zeigten uns ihre Freiwilligenstellen. Wir besuchten die Freiwilligenprojekte in der betreuten Wohngemeinschaft Gorkeho, im Tagesclub Effeta, ein Werkstätten- und Freizeitprogramm für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung und in der jüdischen Gemeinde in Brno.
Mehr über die jüdische Geschichte in Brno erfuhren wir außerdem auf einer Stadtführung durch das jüdische Viertel. So besuchten wir zum Beispiel die Synagoge in Brno.
Als internationale Gruppe mit Landesbeauftragten aus verschiedenen Ländern diskutierten wir auch zum unterschiedlichen Umgang und erinnerungskulturellen Ansätzen.
Seit 30 Jahre ist ASF mit Freiwilligen im Land, die sich in verschiedenen Städten an Gedenkorten, in jüdischen Gemeinden und sozialen Einrichtungen engagieren. 2023 feierte ASF 30-jähriges Jubiläum in Tschechien. In drei Jahrzehnten haben sich mehr als 300 junge Deutsche mit ASF in Tschechien für Aussöhnung, Frieden und Verständigung eingesetzt.
Die Studienfahrt wurde aus dem EU-Programm CERV gefördert.