Aus dem Freiwilligenalltag, Spenden und Fördern, USA

Gerade jetzt: Demokratie und Menschenwürde fördern

Ein Freiwilligenbericht zur Osterzeit

In einer aus den Fugen geratenen Welt gibt es immer noch menschliche Beispiele, die Mut machen – über Grenzen und Ozeane hinweg. Wie der Widerstand von Shoah-Überlebenden in Skokie, die 1977 einen Neonazi-Marsch durch ihre Gemeinde verhinderten und als Reaktion darauf ein Holocaust-Museum mit gründeten. Heute begegnen ihnen hier Freiwillige wie Moritz Knoll aus Berlin. Helfen Sie jetzt mit einer Spende, dieses Engagement fortzusetzen.

A large group of anti-Nazi demonstrators chant at a park in the predominantly Jewish Chicago suburb of Skokie, Illinois, July 4, 1977, protesting a possible future march in Skokie by Nazis. Three separate demonstrations against the Nazis were held in the Chicago area on Monday. The small Chicago Nazi party had planned earlier to march in Skokie on July 4, but changed plans pending a court appeal. (AP Photo/Charles Knoblock)

Im Frühjahr 1977 kündigten in den USA Neonazis einen Marsch durch Skokie an, einem Vorort von Chicago. Die Hälfte der Bewohner*innen Skokies waren jüdisch, darunter viele Überlebende der Shoah. Sie formierten miteinander einen bewegenden Widerstand. Sie protestierten auf der Straße und versuchten, den Marsch mit juristischen Mitteln zu verhindern. Das zog weite Kreise. Der Marsch wurde zwar nicht verboten, aber verlegt. Viele Überlebende brachten sich dann in die Gründung des Illinois Holocaust-Museums in Skokie ein. Dort dürfen nun schon seit vielen Jahren ASF-Freiwillige mitarbeiten, wie Moritz Knoll aus Berlin, der darüber in seinem Freiwilligenbericht seinen Patinnen*Paten, Freund*innen und Familie schreibt.

Dieser Widerstand beeindruckt uns sehr. Die jüdische Gemeinschaft hat mit vielen Verbündeten den Neonazis die Stirn geboten, ist mit ihren eigenen Anliegen und Geschichten sichtbar geworden und ein hervorragendes Museum entstand daraus. Überlebende erzählen dort bis heute Schulkindern aus ihrem Leben und prägen damit Jahr für Jahr auch unsere Freiwilligen.
Wo Autokraten wie Trump und Putin offen die demokratische Idee angreifen, kleinere Länder und Minderheiten bedrohen, kommt es auf die Zivilgesellschaft an: Brücken zwischen verschiedenen Gruppen und über Landesgrenzen hinweg zu bauen, Hass und Hetze entgegentreten.

Über unsere Freiwilligen sind wir mit vielen Partnerorganisationen im Kontakt. Wir denken jetzt besonders an unsere Freund*innen in der Ukraine, den USA sowie an die Verfolgten der Regime in Belarus und Russland. Auch hierzulande sind Menschen vom Rechtsruck bedroht, weil sie eine Migrationsgeschichte, eine Behinderung oder eine von rechten Ideologien abweichende Lebensform haben oder sich demokratisch engagieren.

Es war ermutigend, mit so vielen Menschen vor den Wahlen für unsere Demokratie zu demonstrieren. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen und können uns gemeinsam darin bestärken, im Bewusstsein unserer Geschichte für eine solidarische und demokratische Zukunft einzutreten.

Bitte unterstützen Sie unser wichtiges Engagement. Bitte ermöglichen Sie durch Ihre Spende unsere Freiwilligendienste, Begegnungsprogramme und ein starkes Rückgrat gegen jede Menschenfeindlichkeit. Lassen Sie uns den deprimierenden Nachrichten die Hoffnung entgegensetzen, dass Demokratie und Mitmenschlichkeit zwar jeden Tag geschützt werden müssen, aber gleichwohl die Mehrheit der Menschen leiten.

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